[fzs-pressemitteilung] 30 Jahre mundtot
florian.hillebrand at fzs.de
florian.hillebrand at fzs.de
Die Nov 20 11:24:31 CET 2007
Pressemitteilung des fzs
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30 Jahre mundtot
fzs fordert Studierenden endlich wieder eine Stimme zu geben
Seit 30 Jahren gibt es in Baden-Württemberg keine Verfasste
Studierendenschaft mehr. Neben Bayern ist es das einzige Bundesland, das
ohne eine gesetzlich festgeschriebene Vertretung der Studierenden
auskommen muss. In dieser Woche finden an mehreren Hochschulen in
Baden-Württemberg Aktionstage statt, die auf diesen Missstand aufmerksam
machen sollen.
Aus Sicht des freien zusammenschlusses von studentInnenschaften (fzs) ist
es nicht hinnehmbar, dass es in Baden-Württemberg keine offiziellen
Studierendenvertretungen gibt. So erklärt Vorstandsmitglied Florian
Hillebrand: „30 Jahre ohne Verfasste Studierendenschaft sind schon 30
Jahre zuviel. Die Wiedereinführung ist dringend notwendig, damit die
Studierenden als größte Statusgruppe an den Hochschulen endlich wieder
ihre Interessen vertreten bekommen.“
Obwohl es keine Verfasste Studierendenschaft gibt, engagieren sich über 30
Jahre hinweg Studierende ehrenamtlich in der studentischen
Interessensvertretung. So feiert beispielsweise der Unabhängige
Studierendenausschuss Karlsruhe (UStA) diese Woche sein 30jähriges
Bestehen mit Podiumsdiskussionen, Filmabenden, Theater und Party um darauf
hinzuweisen, dass Studierende es auch in harten Zeiten geschafft haben,
sich selbst zu engagieren und auf ihre Interessen hinzuweisen. Parallel
findet heute abend in Freiburg eine Veranstaltung zum Thema
„Studierendenvertretung gestern und heute“ statt um das Thema „30 Jahre
mundtot“ in die Öffentlichkeit zu tragen.
Der fzs begrüßt das Engagement, das die Studierenden in Baden-Württemberg
an den Tag legen, ausdrücklich. „Es ist beeindruckend, was die
Studierendenvertretungen dort alles auf die Beine stellen, das kann man
gar nicht genug wertschätzen. Trotzdem geht an der Wiedereinführung der
Verfassten Studierendenschaft kein Weg vorbei, denn eine kontinuierliche
Interessensvertretung, institutionalisierte Mitspracherechte der
Studierenden und eine ausreichende finanzielle Ausstattung der
Studierendenvertretungen kann nur so gewährleistet werden“, fordert Regina
Weber, ebenfalls im fzs-Vorstand.
Argumente für eine Wiedereinführung gibt es genug, leider werden sie noch
nicht ausreichend von Politik und Hochschulleitungen gehört. „Die
Studierenden in Entscheidungsprozesse einzubeziehen und ihnen
Mitspracherechte wie allen anderen Statusgruppen an der Hochschule
einzuräumen, muss doch selbstverständlich sein. Um eine Hochschule zum
Wohle aller Beteiligten zu gestalten und die Interessen und Belange der
Studierenden ernst zu nehmen, muss eine Verfasste Studierendenschaft
schnellstmöglich auch in Baden-Württemberg wieder eingeführt werden“,
erklärt Hillebrand abschließend.