[fzs-pressemitteilung] Chancengleichheit statt Rückfall in Kleinstaaterei
Imke Buß
imke.buss at fzs.de
Mon Nov 12 09:02:06 CET 2007
Chancengleichheit statt Rückfall in Kleinstaaterei
fzs fordert bundesweite Standards für Hochschulzugang und -abschlüsse
anstatt einer überhasteten Abschaffung des Hochschulrahmengesetzes.
An der heutigen Anhörung im Bundestag über eine mögliche Abschaffung des
Hochschulrahmengesetzes beteiligt sich auch der freie zusammenschluss
von
studentInnenschaften (fzs). Aus studentischer Perspektive ist die
Abschaffung des Hochschulrahmengesetzes der falsche Weg. Es gibt
derzeit kein Konzept, um die Regelungslücken zu überbrücken. „Eine
bloße Abschaffung des Gesetzes mit dem Verweis darauf, dass
zukünftig alles durch Landesgesetze geregelt werden soll, greift hier zu
kurz. Es gibt auch nach der Föderalismusreform an vielen Punkten
bundesweiten Regelungsbedarf“, erklärt Regina Weber vom fzs-Vorstand.
Aus Sicht des studentischen Dachverbandes muss der Bund seiner
Regelungskompetenz, soweit er sie nach der Föderalismusreform im
Bildungsbereich noch hat, nachkommen. „Es darf nicht sein, dass der
Bund den Ländern die kompletten Kompetenzen im Bildungsbereich überlässt
und somit die Regelungen im Hochschulbereich noch unterschiedlicher
zwischen den einzelnen Bundesländern werden“, kritisiert Weber.
Der fzs hält es für besonders fatal, dass nach einer möglichen
Abschaffung
des HRG keine einheitlichen Regelungen mehr für den Hochschulzugang und
die Hochschulabschlüsse existieren würden. „Schon heute kann man
nicht von
Chancengleichheit beim Hochschulzugang sprechen, aber die HRG-
Abschaffung
würde diesen Missstand noch weiter verschärfen. Dass Studierende von
Hochschule zu Hochschule reisen müssen und überall unterschiedliche
Bewerbungsverfahren durchlaufen müssen, darf nicht die Zukunft des
Hochschulzugangs in Deutschland sein“, erklärt Florian Hillebrand,
ebenfalls Mitglied im Vorstand des fzs.
Genauso wichtig wie der Hochschulzugang ist aber auch die bundesweite
Vergleichbarkeit von Hochschulabschlüssen. „Gerade vor dem
Hintergrund des
Bologna-Prozesses erscheint es doch absurd, dass Abschlüsse innerhalb
von
Deutschland nicht einmal mehr vergleichbar sein sollen. Studierenden
soll
Mobilität im europäischen Hochschulraum ermöglicht werden, aber faktisch
wird ihnen nicht einmal Mobilität innerhalb von Deutschland ermöglicht“,
kritisiert Hillebrand abschließend.