[fzs-pressemitteilung] Abschaffung der Mehrgliedrigkeit im Schulsystem

Konstantin Bender bendkons at students.uni-mainz.de
Mit Mar 21 11:06:09 CET 2007


Berlin. Heute legt der UN-Menschenrechtsinspektor Vernor Munoz den
abschließenden Bericht seines Deutschlandsbesuch vor.

Die darin enthaltene Kritik am deutschen Schulsystem findet die
Zustimmung des fzs, schon mehrfach hatte der studentische Dachverband in
der Vergangenheit auf die Selektivität des durch seine Mehrgliedrigkeit
gekennzeichneten Schulsystem hingewiesen.

Der Bericht zeigt auf, dass die international untypische
Aufteilung in die Schulformen besonders Kinder aus armen Elternhäusern und
MigrantInnenfamilien benachteiligt. Vernor Munoz bezeichnet dieses
Ergebnis internationaler Studien als "offenkundig". Dazu
Konstantin Bender, fzs-Vorstand: "Die offensichtlichen
Auswirkungen des mehrgliedrigen Schulsystems durchdringen das
gesamte Bildungssystem bis hin zur Hochschule. Die extreme
Selektivität muss aufgehoben und gleichzeitig Kinder aus
Migrantenfamilien und behinderte Kinder integriert werden."

Die Bundesregierung versucht durch ihre harsche Zurückweisung  des
Berichts die Tatsache zu verschleiern, dass es massive 
Bildungsbenachteiligung
in Deutschland gibt.

Statt den Bericht zum Anlass zu nehmen um endlich die notwendigen
Änderungen des Schulsystems in der Bundesrepublik durchzuführen, beharrt
die Bundesregierung immer noch auf ihrer Rhetorik der "besten Chancen auf
Bildung". Diese impliziert jedoch lediglich, dass nur einem Teil der
Bevölkerung diese Bildung auch zu gute kommt.

"Wir sehen durch die soziale Auslese vielmehr den sozialen
Frieden gefährdet", so Elke Michauk, ebenfalls Vorstand des fzs,
dazu. "Arm bleibt arm und Reich studiert. Davon sind wir nicht
mehr weit entfernt. Demokratie und Innovation bedeuten etwas
anderes."

Bei Rückfragen wenden Sie sich Bitte an Elke Michauk unter 01577 2532230
oder Konstantin Bender unter 0178 232 44 94