[fzs-pressemitteilung] Aktionen gegen überfüllte Hörsäle
Imke Buß
imke.buss at fzs.de
Die Dez 11 10:49:24 CET 2007
Aktionen gegen überfüllte Hörsäle
Studierende in Rheinland-Pfalz protestieren gegen schlechte
Studienbedingungen an ihren Hochschulen
Berlin (fzs) Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften
kritisiert seit langem die chronische Unterfinanzierung der
Hochschulen in Deutschland. „Es wird an allen Ecken und Enden gespart
– die Länder setzen ihre Prioritäten auf alles andere als Bildung -
das wirkt sich enorm auf die Hochschulen aus. Die Leidtragenden sind
am Ende die Studierenden, die in viel zu vollen Hörsälen und Laboren
mit veralteten Instrumenten irgendwie ihr Studium meistern müssen“,
erklärt Florian Hillebrand vom Vorstand des studentischen
Dachverbandes. In vielen Fällen reichen die finanziellen Mittel nicht
für den dringend notwendigen Neubau von Gebäuden oder die Anschaffung
neuer Bücher und aktueller Studienmaterialien. Dies wollen die
Studierenden in Rheinland-Pfalz nicht länger hinnehmen und
veranstalten am heutigen Dienstag einen 'landesweiten Aktionstag
gegen miese Studienbedingungen'. In diesem Rahmen finden an vielen
Hochschulen in Rheinland-Pfalz parallel öffentlichkeitswirksame
Aktionen statt.
Der AStA der Universität Koblenz wird, nachdem die Uni-Räume mit
einem Streiksiegel versehen worden sind, auf einer Bühne an der Uni
den ganzen vormittag ein buntes Programm anbieten: Dazu gehört eine
Klagemauer über Missstände an der Hochschule und eine symbolische
„Reise nach Jerusalem“ um auf die Problematik knapper Sitzplätze in
Hörsälen hinzuweisen. Außerdem werden symbolische Gegenstände wie ein
Fahrrad (für schlechte Busanbindungen), ein Hocker (für überfülle
Hörsäle) und Deo (für große Studierendenanzahlen in kleinen Räumen)
verlost. „Diese kreativen Ideen zum Aufzeigen der Missstände an der
Uni zeigen sehr plakativ, dass es im Hochschulalltag an vielen
grundlegenden Dingen mangelt. Hier muss schnell Abhilfe geschaffen
werden, damit Studierende endlich wieder unter guten Bedingungen ihr
Studium abschließen können“, erklärt Regina Weber, ebenfalls vom fzs-
Vorstand.
In Trier werden Studierende die BesucherInnen des Weihnachtsmarktes
mit einem Banner und Informationsblättern über die Missstände an der
Hochschule informieren. Ebenfalls ist eine Podiumsdiskussion geplant.
In Kaiserslautern wird es auch eine „Klagemauer“ und
Informationsflyer für die Bürgerinnen und Bürger geben.
Die rheinland-pfälzischen Hochschulen sind seit Jahren überlastet: Es
gibt viel zu wenig Studienplätze und Professor/innen für die Anzahl
der Studierenden. „Dieses generelle und schon länger existierende
Problem der Überlastung der Hochschulen wird noch durch die Tatsache
verstärkt, dass die Nachbarländer von Rheinland-Pfalz vor kurzem
allgemeine Studiengebühren eingeführt haben und somit noch mehr
Studierende nach Rheinland-Pfalz 'flüchten' müssen. Um Länder wie
Rheinland-Pfalz dabei zu unterstützen, seine Hochschulen zu
finanzieren und ausreichend viele Studienplätze zu schaffen, ist
dringend die Einführung eines Studienplatzfinanzierungsausgleiches,
wie ihn der fzs fordert, notwendig“, erklärt Hillebrand abschließend.