[fzs-pressemitteilung] PM: Trotz Verabschiedung: Studiengebühren sind verfassungswidrig!
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Don Okt 5 12:28:08 CEST 2006
05.10.2006
Gemeinsame Presseerklärung des ABS, der LAK Hessen und des fzs
anlässlich der Verabschiedung des hessischen
Studierendengebührengesetzes (HStuBeiG) heute in Wiesbaden
Trotz Verabschiedung: Studiengebühren sind verfassungswidrig!
Begleitet von einem Semester des öffentlichen Widerstands, kreativer
Aktionen und Massenprotesten beschloss heute der hessische Landtag mit
den Stimmen der CDU-Fraktion das HStuBeiG. Erneut waren Studierende aus
mehreren Bundesländern während der Verabschiedung vor Ort präsent und
machten ihrem Unmut deutlich Luft. Das heute verabschiedete Gesetz sieht
Studiengebühren ab dem Wintersemester 07/08 in Höhe von 500 € pro
Semester vor. Hierzu erklärte Amin Benaissa von der LandesAstenKonferenz
Hessen (LAK Hessen) heute in Wiesbaden: "Dieser Beschluss ist für uns
der Startschuss für eine neue Art der Auseinandersetzung. Entgegen der
Erwartung der Landesregiering haben sich die Protestierenden weder durch
die massiven Polizeiaufgebote noch durch die Semesterferien beeindrucken
lassen."
"Es bleibt dabei. Studiengebühren sind aus sozial-, bildungs- und
gesellschaftspolitischen Gründen abzulehnen." erklärt Konstantin Bender
vom freien zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs). Sie lösen
kein einziges Problem, sondern verschärfen die Krise im Bildungssystem
und damit in der Gesellschaft. "Trotz geringfügiger Abänderungen bleibt
das Gesetz in Gänze abzulehnen, da Studiengebühren soziale Selektion
bedeuten", ergänzte Bender weiter.
"Mit dem heutigen Tag ist der Kampf gegen Studiengebühren, Bildungs- und
Sozialabbau noch lange nicht vorbei. Er verschiebt sich lediglich auf
andere Ebenen. Neben den erfolgreichen öffentlichkeitskeitswirksamen
Aktionen ist ab heute der Weg für eine juristische Überprüfung des
offensichtlich verfassungswidrigen Gesetzes offen," stellte Christiane
Schmidt vom Aktionsbündnis gegen Studiengebühren (ABS) fest. So stehe
eine Normenkontrollklage der Oppositionsparteien im Landtag wegen
Verstoßes gegen Artikel 59 der hessischen Verfassung in Aussicht.
Um die breite gesellschaftliche Ablehnung von Studiengebühren weiterhin
deutlich zu machen, wird auch in Hessen ein Boykott der Gebühren als
letztes Mittel im Kampf für ein gebührenfreies Studium erwogen. Hierbei
wird auf die Erfahrungen der anderen Bundesländer zurückgegriffen werden
können.
Dehnerdt, Bender und Benaissa erklärten abschließend: " Wir freuen uns
auf einen `heißen Herbst` und sehen der Auseinandersetzung mit Freude
entgegen."
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Amin Benaissa unter 0176 / 657 27 489, Fredrik Dehnerdt unter 0163 / 75
90 842, Konstantin Bender unter 0178 / 232 44 94
--
freier zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs)
Wöhlertstr. 19, 10115 Berlin
tel.: +49-(0)30-27874094
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Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) nimmt als
Dachverband der StudentInnenschaften in der Bundesrepublik Deutschland
die politische Vertretung von
über 1 Million StudentInnen an 86 Hochschulen wahr.
Weitere Informationen: http://www.fzs.de