[fzs-pressemitteilung] Bildung braucht starke Bundeskompetenz
Daniel Houben
daniel at asta.rwth-aachen.de
Fre Mar 10 14:03:27 CET 2006
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
hiermit übersenden wir Ihnen eine Pressemitteilung des fzs zur heutigen
Lesung der Föderalismusrefom im Bundestag.
Für Rückfragen stehen Ihnen Christian Berg unter 0163/759 35 60 sowie
Regina Weber unter 0163/759 35 61 gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Berg
PRESSEMITTEILUNG
Bildung braucht starke Bundeskompetenz
10.03.2006: fzs befürchtet bildungspolitischen Rückschritt
Berlin (fzs). Anlässlich der der heutigen Lesung der Föderalismusreform
im Bundestag kritisierte Christian Berg, Vorstandsmitglied des
studentischen Dachverbands fzs die Pläne der Regierungskoalition. "Wer
ein Bildungssystem will, dass für Chancengleichheit und Mobilität in
einem gemeinsamen europäischen Hochschulraum steht, muss sich für mehr
Bundeskompetenzen in der Bildungspolitik einsetzen. Mit der
Föderalismusreform wird aktuell das Gegenteil verfolgt."
Das Eingeständnis der SPD, es gäbe vor allem im Bildungsbereich noch
erheblichen Diskussionsbedarf wertete der Studierendenvertreter als
klares Indiz für die Mängel des Reformpackets und forderte diesen
Ankündigung auch Taten folgen zu lassen. "Das Bildungswesen darf den
machtpolitischen Ränkelspielen zwischen Bund und Ländern nicht zum Opfer
fallen! Wir stehen für Gespräche weiterhin zur Verfügung." betonte Berg.
Der fzs fordert seit langem einheitliche Richtlinien in der
Bildungspolitik. Er fürchtet einen mittelalterlichen Flickenteppich,
wenn 16 verschiedene Bildungssysteme gegeneinander konkurrieren. "Wenn
wir die soziale Selektion im Bildungswesen überwinden und die
Bildungsbeteiligung aller Menschen erhöhen wollen, brauchen wir
bundeseinheitliche Regelungen. Es darf nicht sein, dass die Länder
jahrelang über Detailregelungen streiten, während junge Menschen
systematisch ihrer Bildungschancen beraubt werden." so Berg weiter.
Regina Weber, Vorstandsmitglied im fzs, wies darauf hin, dass die
Schaffung eines europäischen Hochschulraums, die unter dem
Wissenschaftsminister Jürgen Rüttgers initiert wurde, ein
bundeseinheitliches Vorgehen in der Bildungspolitik erforderlich mache:
"Der Bologna-Prozess soll den europäischen Hochschulraum harmonisieren -
etwa durch soziale Hochschulzugangsmöglichkeiten, durch die Stärkung der
Mobilität von Studierenden oder durch Vergleichbarkeit der
Hochschulabschlüsse. Vor dem Hintergrund ist der Bildungsföderalismus,
wie ihn die Länder wollen, ein reisiger Rückschritt. Wer gemeinsame
europäische Bildungsstandards will, darf sich bundesweiten
Bildungsstandards nicht verweigern!"