[fzs-pressemitteilung] Kürzung des Kindergeldes trifft vor allem Studierende

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Don Jun 29 13:09:16 CEST 2006


Pressemitteilung des fzs
Berlin, 29. Juni 2006



Kürzung des Kindergeldes trifft vor allem Studierende

fzs: Politik der großen Koalition hat mit sozialer Gerechtigkeit nichts 
zu tun

Berlin (fzs). Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) 
kritisierte heute aufs Schärfste die von der Großen Koalition 
beschlossenen Änderungen beim Kindergeld. Die Absenkung der Altersgrenze 
habe fatale Auswirkungen auf die soziale Situation von Studierenden. Der 
studentische Dachverband fordert eine bessere finanzielle Ausstattung 
von Hochschulen statt sinnloser Kürzungen.

Das heute beschlossene Steueränderungsgesetz sieht eine Absenkung der 
Altersgrenze beim Kindergeld von 27 auf 25 Jahre vor. Die 
Bundesregierung begründet diesen Einschnitt mit der Hoffnung, dass sich 
dadurch Studierende zu einem schnelleren Studium animieren ließen. 
Christian Berg, Mitglied im Vorstand des fzs, erklärte dazu heute in 
Berlin: "Die Bundesregierung ignoriert, dass das vergleichsweise hohe 
Alter von Absolventinnen und Absolventen maßgeblich auf die mangelhafte 
Studienfinanzierung und eine schlechte Ausstattung von Hochschulen 
zurückzuführen ist. Um die Situation von Studierenden und die Qualität 
von Hochschulbildung zu verbessern, brauchen wir eine bessere Betreuung 
und vor allem steigende Mittel für Hochschul- und Studienfinanzierung." 
AbsolventInnen sind derzeit durchschnittlich 28 Jahre alt.

Eine Absenkung der Altersgrenze beim Kindergeld betrifft aus Sicht des 
fzs vor allem Studierende in der Abschlussphase sowie Studierende, die 
über den zweiten Bildungsweg an die Hochschule gekommen sind oder keine 
'normale' Bildungsbiografie aufweisen können. Diese sind deshalb zu 
längerer Erwerbstätigkeit oder gar zum Abbruch ihres Studiums gezwungen. 
Christian Berg: "Die Antwort der Bundesregierung auf die soziale 
Schieflage im Bildungssystem ist eine weitere Verschärfung der Situation 
einkommensschwacher Menschen. Diese Politik von Union und SPD hat mit 
sozialer Gerechtigkeit nichts zu tun."

Aus Sicht des fzs werden auch weitere Bestandteile der aktuellen 
Finanzpolitik der Bundesregierung massive Auswirkungen auf Studierenden 
haben. Die Kürzung der Regionalisierungsmittel, die vor wenigen Tagen 
beschlossen wurde, wird die studentische Mobilität durch höhere 
Semesterticketpreise einschränken. Auch die Erhöhung der Mehrwehrsteuer 
wird gerade Studierende treffen. Die Politik der großen Koalition macht 
Studieren immer schwieriger.


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