[fzs-pressemitteilung] Föderalismusreform ist ein abgemildertes Debakel
Christian Berg (fzs)
christian.berg at fzs.de
Die Jun 20 11:44:40 CEST 2006
Pressemitteilung des fzs
Berlin, 20. Juni 2006
Föderalismusreform ist ein abgemildertes Debakel
fzs: Kompromiss in der Föderalismusreform geht an Herausforderungen vorbei
Berlin (fzs). Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs)
hält den von CDU/CSU und SPD verhandelten Kompromiss für keineswegs
ausreichend. In wesentlichen Fragen wie bundeseinheitlichen Standards im
Hochschulwesen oder der Finanzierung des Hochschulbaus hat die Koalition
aus Sicht der Studierenden keine zufrieden stellende Antwort gefunden.
Mit dem Wegfall des Kooperationsverbotes zwischen Bund und Ländern geht
die Koalition einen Schritt in die richtige Richtung. Der studentische
Dachverband hält dennoch fest an seiner Ablehnung der
Abweichungsgesetzgebung und fordert nach wie vor mehr bundeseinheitliche
Regelungen im Hochschulbereich. Auch die mangelnde Bereitschaft der
Koalition, den Bund künftig an der Finanzierung des Hochschulbaus zu
beteiligen, wird strukturschwache Länder und ihre Hochschulen massiv
benachteiligen. Dies ist angesichts der massiven Herausforderungen an
die Hochschulen in den nächsten Jahren die absolut falsche Antwort.
Dazu erklärte Christian Berg, Mitglied im Vorstand des fzs, heute in
Berlin: "Das Bildungssystem steht vor einer ähnlichen Situation wie in
den frühen 70er Jahren: Die Hochschulen sind völlig unterfinanziert, die
Anzahl der Studierenden steigt gewaltig an, ein Ende der sozialen
Selektion im Bildungswesen ist nicht in Sicht. Während damals der
parteiübergreifende Konsens die verbesserte Zusammenarbeit zwischen Bund
und Ländern war, ist die heutige Antwort ein Rückfall in Kleinstaaterei.
Wir brauchen gerade heute mehr Vergleichbarkeit, eine deutliche
Ausgabensteigerung und Chancengleichheit im Bildungssystem. Diese
Föderalismusreform ist ein nun abgemildertes Debakel."