[fzs-pressemitteilung] Bildungsbericht bestätigt alle Befürchtungen
Christian Berg|fzs
christian.berg at fzs.de
Fre Jun 2 13:31:22 CEST 2006
Pressemitteilung des fzs
Berlin, 2. Juni 2006
Bildungsbericht bestätigt alle Befürchtungen
fzs: Bildungspolitik gescheitert / Einheitliche Standards und
Vergleichbarkeit gefordert
Berlin (fzs). Der Bericht "Bildung in Deutschland" hat die bestehenden
sozialen Verwerfungen im deutschen Bildungssystem erneut deutlich
gemacht. Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs)
forderte dringend Reformen ein, um Chancengleichheit für junge Menschen
herzustellen.
Der bundesweite Dachverband der Studierendenschaften fordert
tiefgreifende Reformen auf allen Stufen des Bildungssystemes. Dazu
gehört die Gebührenfreiheit in Kindergärten und Hochschulen, die
Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystemes und einheitliche Standards
in der Bildungspolitik. Christian Berg, Mitglied im Vorstand des fzs,
erklärte dazu: "Der Bildungsbericht zeigt: Die bestehenden Strukturen
führen dazu, dass die Bildungschancen von jungen Menschen allein von der
sozialen Herkunft ihrer Eltern abhängen. Die Politik muss sich hierzu
verhalten und darf sich nicht hinter alten Parolen verstecken. Die
Konzepte der vergangenen Jahre sind nicht aufgegangen. Kindergarten- und
Studiengebühren, die Föderalismusreform und eine verschärfte
Integrationspolitik sind die falsche Antwort auf die Herausforderungen,
vor die uns der Bildungsbericht stellt."
Die festgestellten Ergebnisse sind aus Sicht des fzs nicht neu. Vielmehr
haben alle Studien der vergangenen Jahre gezeigt, dass gerade Kinder aus
einkommensschwachen und ausländischen Familien deutlich benachteiligt
sind. Die Politik auf Bundes- und Landesebene muss sich daran messen
lassen, inwieweit sie Chancengleichheit fördert. Das Festhalten am
dreigliedrigen Schulsystem oder etwa die Kleinstaaterei im
Bildungssystem, wie sie mit der Föderalismusreform noch verschärft wird,
widersprechen dem Ziel einer Erhöhung der Chancengleichheit. Der fzs
fordert einen gemeinsamen Dialog aller Beteiligten.