[fzs-pressemitteilung] Studienkredite sind unsozial

Regina Weber regina.weber at fzs.de
Don Feb 9 16:29:36 CET 2006


Studienkredite sind unsozial

fzs kritisiert Schavans Zustimmung zu KfW-Plänen

BERLIN (fzs). Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften  
(fzs) hat sich vehement gegen die Pläne der Kreditanstalt für  
Wiederaufbau (KfW) zur Schaffung von Studienkrediten ausgesprochen.  
Bundesbildungsministerin Annette Schavan hatte am heutigen Donnerstag  
ihre Zustimmung zu den Plänen erklärt. Damit kann die KfW- 
Bankengruppe ihr Modell der privatisierten Studienfinanzierung starten.

"Studienkredite sind keine sinnvolle Studienfinanzierung! Die  
Bundesregierung und damit auch Frau Schavan hat eine Verantwortung  
gegenüber den Menschen in diesem Land. Kredite bedeuten immer auch  
Verschuldung und schließen damit viele junge Leute von Bildung aus",  
erklärte Regina Weber, Vorstandsmitglied im fzs heute in Berlin. "Es  
ist kein Geheimnis, dass finanziell Schwächere eine geringe  
Verschuldungsbereitschaft haben. Sie sollen scheinbar nach dem Willen  
von Frau Schavan demnächst keinen Zugang zu Hochschulen mehr haben."  
Der studentische Dachverband hat sich in der Vergangenheit mehrfach  
gegen die geplanten staatlichen Kredite gewehrt. Sie erleichtern aus  
seiner Sicht die Einführung von Studiengebühren und führen zur  
völligen Privatisierung von Bildungschancen. Außerdem schreckt der  
Schuldenberg am Ende des Studiums all diejenigen ab, die nicht von  
Hause aus über erhebliche finanzielle Mittel verfügen können.

"Schon allein die Verschuldung aus dem BAföG wirkt abschreckend und  
konnte durch eine Deckelung der Maximalschulden vor einigen Jahren  
ein wenig abgemildert werden. Durch die neuen Kredite kommen neue  
Schulden hinzu und machen auch die kleinen Verbesserungen im BAföG  
völlig zunichte", so Vorstandsmitglied Christian Berg. "Frau Schavan  
hat sich mit ihrer Zustimmung von einem chancengleichen  
Bildungssystem vollkommen verabschiedet."