[fzs-pressemitteilung] Verantwortungslos und handlungsunfähig
Regina Weber
regina.weber at fzs.de
Don Dez 1 15:32:31 CET 2005
Sehr geehrte Damen und Herren,
anbei finden Sie die Presseerklärung des freien zusammenschluss von
studentInnenschaften (fzs) zu den heutigen ersten Lesungen der
Studiengebührengesetze in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen.
Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:
Christian Berg, Tel. 0163 7593560
Regina Weber, Tel. 0163 7593561
Mit freundlichen Grüßen
Regina Weber
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Verantwortungslos und handlungsunfähig
fzs: Studiengebührenpläne machen Scheitern der Landesregierungen
deutlich
Berlin (fzs). Angesichts der heutigen Beratungen der Gesetzentwürfe
zur Einführung allgemeiner Studiengebühren in Baden-Württemberg und
Nordrhein-Westfalen kritisierte der freie zusammenschluss von
studentInnenschaften (fzs) erneut die Pläne der Landesregierungen.
Christian Berg vom Vorstand des fzs, erklärte dazu heute in Berlin:
"Die Gesetzentwürfe bestätigen die Befürchtungen der Gegnerinnen und
Gegnern von Studiengebühren. Studiengebühren führen zu massiver
sozialer Benachteiligung von Studierenden, bringen den Hochschulen
keine weiteren Einnahmen und verschärfen die Krise des
Bildungssystems. Das ist kein Erfolg, sondern ein klares
Eingeständnis der Landesregierungen, angesichts der bestehenden
bildungspolitischen Herausforderungen handlungsunfähig zu sein."
Deutlich wird dieses Scheitern auch angesichts der massiven Proteste
aus allen Bevölkerungsschichten gegen die Gebührenpläne. Die
gestrigen Großdemonstrationen und die angekündigten weiteren Proteste
machen deutlich, dass eine Mehrheit der Bevölkerung Studiengebühren
klar ablehnt und für eine gebührenfreies Bildungssystem eintrete, so
Berg. Der fzs fordert den Abbau von sozialen Hürden im
Hochschulbereich, die deutliche Steigerung der öffentlichen Mittel
für Bildung und einen radikalen Umbau der Steuerpolitik.
Die Versprechen der Landesregierungen, durch die Einführung von
Studiengebühren die Qualität der Hochschulen zu verbessern, ist aus
Sicht der Studierenden eine reine Farce. Regina Weber vom Vorstand
des fzs führte dazu aus: "Die internationalen Erfahrungen sprechen
eine deutliche Sprache: Die Einführung von Studiengebühren hat in
allen vergleichbaren Ländern zu einem Rückzug des Staates aus seiner
finanziellen Verantwortung geführt. Das wird hierzulande nicht anders
sein. Die Verprechungen der Wissenschaftminister sind reine
Lippenbekenntnisse."
Auch die angekündigte Sozialverträglichkeit der Gebühren ist für
Weber eine glatte Lüge: "Wer als Schülerin oder Schüler vor der
Situation steht, sich auf Jahre hinweg zu verschulden, wird sich kaum
dazu entscheiden, ein Studium aufzunehmen."
Der fzs sieht sich in seiner klaren Ablehnung aller Studiengebühren
bestätigt und fordert die Landtagsabgeordneten auf, die
Gesetzesentwürfe abzulehnen.
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