[fzs-PM] Internationaler Frauenkampftag: fzs mahnt Gleichstellungsbemühungen in der Wissenschaft an
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Do Mär 7 16:27:45 CET 2013
Pressemitteilung des studentischen Dachverbands "freier zusammenschluss
von studentInnenschaften (fzs) e.V." zum 102. internationalen Frauenkampftag
Internationaler Frauenkampftag: fzs mahnt Gleichstellungsbemühungen in
der Wissenschaft an
Berlin (fzs) - Der Frauenanteil bei Habilitationen und Professuren
steigt langsam an. Die momentanen Entwicklungen genügen jedoch
keinesfalls, um ein gleichberechtigtes Wissenschaftssystem zu erreichen.
Auch wenn mehr Frauen als Männer ein Studium abschließen, sind fast drei
Viertel der Neuberufenen Männer. In den höchsten Besoldungsgruppen
sind immer noch fast 85% der Lehrstühle mit Männern besetzt.
Dazu erklärt Dorothea Hutterer vom Vorstand des fzs:
"Gerade die aktuelle Sexismus-Debatte verdeutlicht, dass Sexismus ein
alltäglich auftretendes Problem ist.
Noch lange ist keine endgültige Gleichstellung in unserer Gesellschaft
erreicht. Auch im Wissenschaftsbereich sind Frauen weiterhin
benachteiligt und unterrepräsentiert, da immer noch unter 20% der
Professuren mit Frauen besetzt sind. Es ist auch nicht verwunderlich,
dass mit höherem akademischem Grad, der Anteil von Frauen rapide sinkt.
Frauen werden nämlich auch im Wissenschaftsbetrieb für die gleiche
Tätigkeit deutlich schlechter bezahlt als Männer."
Erik Marquardt, ebenfalls Vorstandsmitglied des fzs, ergänzt:
"Die gläserne Decke muss endlich Geschichte sein. Informelle und
männlich dominierte Netzwerke und Strukturen müssen aufgebrochen werden.
Innerhalb des gesellschaftlichen Diskurses muss endlich klargestellt
werden, dass fehlende Gleichstellung und Sexismus Frauen immer noch
strukturell benachteiligen. Es muss möglich sein, unabhängig vom
Geschlecht eine wissenschaftliche Laufbahn einzuschlagen. An manchen
Hochschulen sind nahezu 100% der Honorarprofessuren mit Männern besetzt.
Wir fordern eine gesetzliche Frauenquote bei Neuberufungen."
Die Mitgliederversammlung des fzs, die am letzten Wochenende in Mainz
stattfand hat sich auch mit genderpolitischen Themen befasst. So wurden
in einem Beschluss die bekannten „Unicum-Tüten“ kritisiert, da sie
neben des eindeutigen Werbecharakters auch die heteronormativen
Verhältnisse verfestigen und Sexismus befördern.
„Auch dadurch wird Gleichstellung verhindert. Wir fordern Unicum auf,
die Hochschulen nicht für scheinbar zielgruppenspezifische Werbung zu
benutzen.“, ergänzt Marquardt abschließend.
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