PM: Bayern erhöht die Hürden für ausländische Studierende - Kritik von Studierenden Bündnis
Daryoush Danaii
daryoush.danaii at fzs.de
Mo Jun 20 09:39:04 CEST 2022
Sehr geehrte Medienschaffende,
untenstehend finden Sie die Pressemitteilung des freien zusammenschluss
von student*innenschaften zu den geplanten Studiengebühren für
internationale Studierende in Bayern gemeinsam mit dem Bund
ausländischer Studierender (BAS e.V.), der bayrischen
Landesstudierendenvertreung (LAK Bayern), dem Aktionsbündnis gegen
Bildungs- und Studiengebühren (ABS), dem Bund demokratischer
Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen (BdWi) und den GEW Studierenden
Bayern.
Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung:
Daryoush Danaii (+49 151 209 425 63 / daryoush.danaii [at] fzs.de)
Mit freundlichen Grüßen,
Daryoush Danaii
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*Bayern erhöht die Hürden für ausländische Studierende*
Breites Bündnis aus Studierenden- und Wissenschaftsverbänden kritisiert
geplante diskriminierende Studiengebühren gegen internationale
Studierende in Bayern
Am heutigen Montag findet die Sachverständigen-Anhörung des
Wissenschaftsausschusses des Bayerischen Landtags zum zweiten
Gesetzesentwurf des „Hochschulinnovationsgesetzes“ (HIG) statt.
Neu am Entwurf ist, dass bayerische Hochschulen die Möglichkeit bekommen
sollen, Gebühren für das Studium internationaler Studierender aus dem
Nicht-EU-Ausland zu erheben.
Das Aktionsbündnis gegen Studiengebühren (ABS), der Bundesverband
ausländischer Studierender (BAS), der Bund demokratischer
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (BdWi), der freie
zusammenschluss von student*innenschaften (fzs e.V.), der
Landesausschuss der GEW Studierenden und die bayerische
Landesstudierendenvertretung (LAK Bayern) kritisieren dies scharf: "Mit
diesem Schritt erweist Bayern der Bildungsgerechtigkeit einen
Bärendienst. Zu den ohnehin hohen Lebenshaltungskosten in Bayern kommt
mit den Studiengebühren nach Gutdünken der Hochschulen eine weitere
finanzielle Hürde hinzu, die die soziale Selektion noch weiter
vorantreibt", empört sich Vanessa Gombisch, Öffentlichkeitsreferentin
des BAS.
Aus Sicht der Verbände gefährde die selektive Erhebung von
Studiengebühren die Ziele der Internationalisierung und führe zu
Bildungsungerechtigkeit. "Die rein ökonomische Sichtweise auf Bildung
führt dazu, dass aus dem Blick gerät, was für einen gesellschaftlichen
Wert der internationale wissenschaftliche und studentische Austausch
hat. Dies wird durch den vorliegenden Gesetzesentwurf vollkommen
untergraben", so Christiane Fuchs, politische Geschäftsführerin des BdWi.
Der Blick nach Sachsen und Baden-Württemberg zeigt auf, zu welchen
Entwicklungen selektive Studiengebühren führen können. Der ABS hat die
Entwicklung der Zahlen ausländischer Studierender seit Einführung der
Studiengebühren gegen ausländische Studierende in Baden-Württemberg
analysiert. "Im Vergleich zu anderen Bundesländern ist die ohnehin
relativ niedrige Zahl ausländischer Studierender in Baden-Württemberg
nach Einführung der Studiengebühren nochmals drastisch gesunken", führt
Nathalie Schäfer, Koordinatorin des ABS, aus. Während sich die
Hochschulen in den anderen Bundesländern stets auf Wachstumskurs
befänden, seien die Zahlen ausländischer Studierender in
Baden-Württemberg seit Jahren rückläufig. Baden-Württemberg habe sich in
eine "Abwärtsspirale der De-Internationalisierung" begeben.
Der fzs kritisiert: "Die selektiven Studiengebühren, die ausschließlich
ausländische Studierende aus Ländern außerhalb der EU betreffen, führen
zu einem Zwei-Klassen-System im Hörsaal", so Daryoush Danaii,
Vorstandsmitglied des fzs. Gleichzeitig machen alle Verbände deutlich,
dass sie sich gegen jegliche Bildungsgebühren verwehren.
Die Art und Weise, wie der Passus zu den Gebühren gegen
internationaler Studierende Einzug in den Gesetzesentwurf hielt, wirft
aus Sicht der Verbände einige Fragen auf. Lena Härtl, Sprecherin der
bayerischen Landesstudierendenvertretung LAK Bayern, moniert: "Nachdem
wir gegen das Eckpunktepapier von 2020 Sturm gelaufen sind, wurde im
ersten Gesetzesentwurf von der Einführung von Studiengebühren für
internationale Studierende abgesehen. Unter fragwürdigen Umständen
taucht er jedoch nun wieder auf. Hier drängt sich der Verdacht auf, dass
die Einführung stillschweigend ohne Aufsehen der Öffentlichkeit
beabsichtigt war."
Die Verbände appellieren an die Landtagsabgeordneten, sich für die
ersatzlose Streichung des Art. 13 Abs. 3 Satz 1 Nr. 6 aus dem zweiten
Gesetzesentwurf des BayHIG einzusetzen.
Alle Verbände lehnen Studien- und Bildungsgebühren generell ab. Sie sind
sozial selektiv und diskriminierend. Gebühren gegen
internationale Studierende sind ein Irrweg und stehen
Internationalisierung und Initiativen gegen Fachkräftegewinnung entgegen.
Kontakte für Nachfragen:
Vanessa Gombisch, Bundesverband ausländischer Studierender (BAS): +49
176 2345 2707 presse at bas-ev.de
Lena Härtl, Bayerische Landesstudierendenvertretung (LAK): +49 156 78
497658 sekretariat at lak-bayern.de
Daryoush Danaii, freier zusammenschluss von student*innenschaften (fzs):
+49 151 20942563 daryoush.danaii at fzs.de
Nathalie Schäfer, Aktionsbündnis gegen Bildungs- und Studiengebühren
(ABS): +4915759219823 nathalie.schaefer at fzs.de
Christiane Fuchs, Bund demokratischer Wissenschaftler und
Wissenschaftlerinnen (BdWi): +49 176 34520453 fuchs at bdwi.de
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e.:daryoush.danaii at fzs.de
m.: +49 151 / 209 425 63
Pronomen: er/ihm [oder eben pronomenfreie Ansprache]
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ist Mitglied im europäischen Studierendendachverband ESU – European
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