PM: Studierendenverband fordert: Aus dem Corona-Sommersemester lernen, Studierende finanziell nicht alleine lassen
Paul Klär | fzs-Vorstand
paul.klaer at fzs.de
Do Okt 29 20:18:52 CET 2020
Sehr geehrte Medienschaffende,
hiermit schicke ich Ihnen die aktuelle Pressemitteilung der bundesweiten
Studierendenvertretung, dem freien zusammenschluss von
student*innenschaften (fzs) e.V., zum aktuellen Semesterbeginn und der
Studienfinanzierung in Pandemiezeiten.
Bei Fragen stehen Ihnen Iris Kimizoglu (iris.kimizoglu at fzs.de / 0170
8573399) und ich (paul.klaer at fzs.de / 0151 20942563) gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen,
Amanda Steinmaus, Iris Kimizoglu, Jonathan Dreusch und Paul Klär
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*Studierendenverband fordert: Aus dem Corona-Sommersemester lernen,
Studierende finanziell nicht alleine lassen*
Zeitgleich mit dem Lockdown-light starten auch die Vorlesungen an den
meisten deutschen Hochschulen. Der Dachverband der
Studierendenvertretungen, der freie zusammenschluss von
student*innenschaften (fzs) e.V., fordert die Bundesregierung zum
unverzüglichen Handeln hinsichtlich der ökonomischen Not der
Studierenden auf.
"Schon als Ministerin Anja Karliczek Ende September die
Überbrückungshilfe für Studierende eingestellt hat, zeichnete sich ab,
dass die Fallzahlen wieder steigen werden und die Situation für
Studierende gerade im Winter wieder schlimmer werden wird. Durch den
anstehenden Lockdown fallen erneut Jobs in Branchen wie der Gastronomie
weg, auf welche Studierende angewiesen sind", rekapituliert Paul Klär,
Vorstandsmitglied des fzs. "Es ist absolut unverständlich, dass
dasBundesministerium für Bildung und Forschung(BMBF)die Zeit seit dem
Ausbruch der Pandemie im März nicht dazu genutzt hat, ein
unbürokratisches und andasBAföG angegliedertes Tool anstelle der
Überbrückungshilfe für in Not geratene Studierende zu
entwickeln.EinesofortigeReaktivierung der Überbrückungshilfebis ein
verbessertes Tool entwickelt ist,wäre das Mindeste. Doch auf lange Sicht
ist eine nachaltige Reform des Bafög zwingend notwendig."
"Knapp 36% aller Anträge auf Überbrückungshilfe wurden abgelehnt.
Größtenteils, weil die finanzielle Not der Studierenden schon vor der
Krise bestand. Dies verdeutlicht einmal mehr, dass wir in Deutschland
ein strukturelles Problem in der Studienfinanzierung haben. Daran hat
die letzte BAföG-Novelle nichts geändert. Deshalb fordern wir die
Bundesregierungnachdrücklichdazu auf, unverzüglich den Elternfreibetrag
des BAföGs auf mindestens 3500€ anzuheben, damit Studierende aus den
unteren Mittelschichten nicht mehr durch das BAföG fallen. Daneben muss
eine unbürokratischere Überbrückungshilfe für ausländische Studierende
bestehen bleiben. Mittelfristig muss spätestensim kommenden Jahr eine
echte BAföG-Reform erfolgen, hin zu einem elternunabhängigen
Vollzuschuss," so Iris Kimizoglu, ebenfalls Vorstandsmitglied des fzs.
*----- Hintergrund -----*
Mit dem Ausbruch der Pandemie im März begannen unterschiedlichste
Akteure der Hochschulpolitik sich an das Bundesministerium für Bildung
und Forschung (BMBF) zu wenden, um auf die prekärefinanzielle Situation
der Studierenden aufmerksam zu machen. Dabei gab es eine überwältigende
partei- und organisationsübergreifende Einstimmigkeit dafür, dass hierzu
das BAföG als geeignetster Anknüpfungspunkt diene. Denn mit dem BAföG
bestand ein erprobtes Steuerungstool, welches zukunftsweisend auch für
Krisen abseits der Pandemie sehr einfach um ein Nothilfe-Tool erweitert
hätte werden können. Anja Karliczek, Bundesbildungsministerin,
stelltejedoch von Anfang an klar, dass sie an einer solchen Lösung
grundsätzlich nicht interessiert ist. Wieder einmal verdeutlichte sie
damit, dass sie für ihren Posten absolut ungeeignet ist.Die Realitäten
von Studierenden, Hochschulen und auch der Studierendenwerkesind
ihrentweder egal oder zumindest nicht vertraut. In Rekordzeit waren die
Studierendenwerke gezwungen mit der Überbrückungshilfe ein Tool
umzusetzen, welches gar nicht erst notwendig gewesen wäre, wenn die
Bundesregierung bei der letzten BAföG-Novellierung eine echte Reform der
Studienfinanzierung vollzogen hätte. Nun wurde hingegen viel Geld in ein
neues Tool investiert, welches das eigentliche Problem nicht löst: nur
noch 11% aller Studierenden sind in Deutschland BAföG-berechtigt. Vor
allem Studierende der unteren Mittelschicht fallen durch das Raster.
Diejenigen, die noch BAföG erhalten, erhalten immer öfter eine
Vollförderung. Die Zahl derjenigen BAföG-Beziehenden, die eine
Teilförderung erhält, ist seit 2013 von 62% auf 56,6% (2020) gesunken.
Das bedeutet: in der Entwicklung der BAföG Zahlen zeigt sich, dass immer
öfter nur noch jene gefördert werden, die aus sozio-ökonomisch besondern
prekären Elternhäusern stammen. Menschen aus der unteren Mittelschicht
fallen durch das Raster.
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Paul Klär
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t.: +49 151 / 209 425 63
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internationaler Ebene in der International Union of Students (IUS).
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