PM: Zahlreiche Politische Organisationen und Medienschaffende kämpfen gemeinsam mit Student*innenvertretungen gegen Sexismus und Zensur
fzs e.V.
presse at fzs.de
Mi Mär 2 04:17:34 CET 2016
Sehr geehrte Damen und Herren,
unterstehend senden wir Ihnen die Pressemitteilung "Zahlreiche
Politische Organisationen und Medienschaffende kämpfen gemeinsam mit
Student*innenvertretungen gegen Sexismus und Zensur.Solidarität lässt
sich nicht brechen. Sie wächst."
Mit freundlichen Grüßen
Mandy Gratz, Marie Dücker, Ben Seel und Sandro Philippi
fzs Vorstand
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Am 02.03.2016 um 11 Uhr veröffentlichen abermals zahlreiche politische
Organisationen und Medienschaffende innerhalb eines erweiterten
Zusammenschlusses "zensierte" Zeitungsartikel gegen Sexismus und
sogenannte "Pick-up-Artists". Diese Artikel waren zunächst in der
Student*innenzeitung der Universität Frankfurt am Main publiziert worden
und mussten nach einem Beschluss des Oberlandesgerichts Frankfurt am
Main aus dem Umlauf gezogen werden. Zur Begründung stellte das Gericht
unter anderem fest, dass eine Student*innenschaft kein Recht habe, über
einen Gegenstandsbereich zu berichten, der über die Hochschule
hinausgehe. Als Protest gegen diese Einschränkung der politischen
Handlungsfähigkeit von Student*innenschaften und als Zeichen der
Solidarität veröffentlichten wenige Wochen später
Student*innenvertretungen und -verbände in einem bundesweiten
Zusammenschluss nun die zensierten Artikel erneut. Sie sind der Meinung,
dass die Kritik an der Pick-up-Artist-Szene und Sexismus wichtig ist und
selbstverständlich auch von Student*innen geleistet werden muss.
Daraufhin ereilte die Student*innen eine Welle an Abmahnungen, die von
einer privaten Medienrechtskanzlei ausging.
Davon lassen wir uns nicht einschüchtern, sondern antworten mit
Solidarität und einem erweiterten Kreis an Unterstützer*innen. Es ist
wichtig, öffentlich über die manipulativen und gewaltvollen
Vorgehensweisen von Pick-up-Artists aufzuklären. Diese Kritik muss
selbstverständlich auch Student*innenschaften möglich sein und darf
nicht durch das rechtlich konstruierte sogenannte „Hochschulpolitische
Mandat“ beschränkt werden. Die gerichtliche Trennung von Allgemein- und
Hochschulpolitik ist willkürlich und daher unhaltbar. Diese Unterteilung
basiert auf einer politischen Anschauung. Wenn Gerichte sich solche
Entscheidungen anmaßen, urteilen sie de facto über politische Haltungen.
Hochschulen sind Teil der Gesellschaft und Student*innen sind mit den
gleichen Fragestellungen konfrontiert, wie in jedem anderen
gesellschaftlichen Raum auch. Die Debatte um die „Pick-Up-Artist“-Szene
ist somit ein weiterer Beweis dafür, dass Hochschule und Gesellschaft
keine voneinander isolierten Bereiche sind.
Aus diesem Grund fordern wir nicht nur ein Ende sexualisierter Gewalt
und von Sexismus, sondern werden auch weiterhin öffentlich dafür
kämpfen.
Hintergrundinformation:
Der Euphemismus "Pick-Up-Artist" bezeichnet keine harmlose
Freizeitbeschäftigung, sondern es handelt sich vielmehr explizit um
psychische und physische Manipulationstechniken, die vorgeblich
Durchsetzungsfähigkeit und Selbstsicherheit im Beruf und Alltag sichern
sollen. Der "selbstsichere Mann" wendet dann, gemäß der Erkenntnisse in
den Seminaren, das Erlernte gegen Frauen* an. Dabei wird kein
Widerstand, kein "Nein", kein Desinteresse von Frauen* akzeptiert,
sondern ignoriert. Dies führt so weit, dass Angehörige der Szene die
Legalisierung von Vergewaltigungen und sexualisierter Gewalt fordern.
Sensibilisierung und Aufklärung über diese Praktiken, das
zugrundeliegende Frauen*bild und die dadurch entstehenden Gefahren für
alle Frauen* und Mädchen* ist nicht nur an den Hochschulen dringend
nötig.
Pressekontakt
Neue Unterstützer*innen:
- Landesstudierendenvertretung Bayern
- Konferenz Thüringer Studierendenschaften
- GEW studis
- AStA Uni Augsburg
- AStA TU Darmstadt
- AStA FH Dortmund
- AStA Uni Koblenz
- AStA Uni Münster
- AStA Uni Osnabrück
- AStA Uni Potsdam
- Verfasste Studierendenschaft Heidelberg
- Gleichstellungsreferat des StuRa FSU Jena
- autonomes Frauen*referat AStA FU Berlin
- Autonomes Frauen*- Lesbenreferat Uni Frankfurt
- Referat für Hochschulpolitik StuRa FSU Jena
- Elbfem
- Frauen*kampftagsbündnis Thüringen
- GHG Duisburg-Essen
- SDS Jena
- dielinke.SDS Köln
- GRÜNE JUGEND NRW
- GRÜNE JUGEND Bayern
- Linksjugend ['solid] Thüringen
- Linksjugend ['solid] Baden-Württemberg
- Juso-Hochschulgruppen Bayern
- GRÜNE Hochschulgruppe Augsburg
- GRÜNE JUGEND Regensburg
- SDS Augsburg
- Campusgrün Marburg
- GEW-Hochschulgruppe Würzburg
- FemRef Bremen
- MUC gegen RapeCulture
- SDS Jena
- Linksjugend ['solid]
- GRÜNE JUGEND
Bisherige Unterstützer*innen:
- Landesstudierendenvertretung Niedersachsen
- AStA Marburg
- AStA Uni Duisburg Essen
- AStA Uni Lüneburg
- AStA Uni Hannover
- AStA Uni Frankfurt
- AStA Uni Passau
- AStA Uni Regensburg
- AStA FU Berlin
- AStA TU Berlin
- Refrat HU Berlin (gesetzlich: AStA)
- AStA/SprecherInnenrat Universität Passau
- Juso-Hochschulgruppe Würzburg
- Referat Gleichstellung und Referat Aktion der StuV Uni Würzburg
- campus:grün köln
- SDS.dielinke Marburg
- dielinke.SDS
- Campusgrün Bundesverband grüner und grün-alternativer
Hochschulgruppen
- Juso Hochschulgruppen
- freier zusammenschluss von student*innenschaften (fzs)
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Kontakt:
Mandy Gratz - mandy.gratz at fzs.de - 0151 168 076 71
Marie Dücker - marie.duecker at fzs.de - 0157 725 322 31
Sandro Philippi - sandro.philippi at fzs.de - 0178 232 44 94
Valentin Fuchs - vorstand at asta-frankfurt.de - 0151 211 082 42