PM: Keine Zwangsexmatrikulationen – NRW-weite Unterschriftenkampagne zu Lehramtsstudiengängen startet am 22. April
fzs Presse
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Mi Apr 22 11:51:41 CEST 2015
Heute, am 22. 4., startet die NRW-weite Unterschriftenkampagne âKeine Zwangsexmatrikulationen â fĂŒr ein angeregtes und kritisches Studiumâ. Zudem wird heute ein offener Brief an das Wissenschafts- und Schulministerium verschickt. Beides wird von betroffenen Studierenden, vom bundesweiten Studierendenverband fzs, den GEW-Studis Bund und zahlreichen Fachschaften aus NRW initiiert. Mit dieser Unterschriftenkampagne setzen sie sich gegen die angedrohten Zwangsexmatrikulationen in den auslaufenden LehramtsstudiengĂ€ngen ein und fordern die NRW-Landesregierung auf, die Zwangsexmatrikulationen abzuschaffen.
Da das Lehramt in NRW im Jahr 2011 auf Bachelor/Master umgestellt wurde, sollen die bisherigen StaatsexamensstudiengĂ€nge und die Bachelor/Master-ModelllehramtsstudiengĂ€nge zum Ende des Sommersemesters 2016 (Grund-, Haupt-, Realschule) bzw. 2017 (alle anderen Schulformen) auslaufen. Alle Studierenden, die dann noch in diesen StudiengĂ€ngen studieren, sollen zwangsexmatrikuliert werden. Allein an den UniversitĂ€ten Aachen, Bielefeld, Duisburg-Essen, Köln, Paderborn und Siegen sind derzeit ĂŒber 13.000 Studierende von der Regelung betroffen.
Das Landeslehramtsfachschaftentreffen (LaLeFa) NRW hat beschlossen, die Forderung nach Abschaffung der Fristen und der Zwangsexmatrikulationen zu unterstĂŒtzen. Sarah Ichnowski, aktiv in der Lehramtsfachschaft der UniversitĂ€t Siegen, erklĂ€rt, warum sie sich dafĂŒr entscheiden haben: âDie Hochschulen mĂŒssen Schulen der Demokratie sein. Durch den Zeitdruck der Fristen werden aber alle Studierenden gedrĂ€ngt, das Studium auf das Absolvieren von PrĂŒfungen zu reduzieren. Die Zeit fĂŒr Engagement fĂŒr Verbesserungen im Studierendenparlament, in Fachschaften, in gesellschaftlichen Initiativen und die Mitwirkung an Seminaren aus Interesse wird massiv beschrĂ€nkt.â
Lehramtsstudierende sollen spĂ€ter SchĂŒler_innen dabei unterstĂŒtzen, sich zu mĂŒndigen Persönlichkeiten zu entwickeln. Progressive paÌdagogische AnsaÌtze, die sich gegen ein âTeaching to the testâ richten, koÌnnen aber schwerlich unter Zeitdruck, der das Abarbeiten von vorgegebenen Anforderungen nahelegt, gelernt werden. Svenja Adach, Lehramtsstudentin mit den FĂ€chern Deutsch und PĂ€dagogik in Köln, erlĂ€utert: âDas Lehramtsstudium muss selbst karrieredruckfrei, meinungsbildend und kritikfördernd sein, wenn Lehrer_innen spĂ€ter Freude am Verstehen und VerĂ€ndern der Welt fördern sollen. Das geht nicht mit angedrohten Zwangsexmatrikulationen.â
Viele Studierende mĂŒssen ihren Lebensunterhalt teilweise oder ganz selbst verdienen, pflegen andere Menschen oder erziehen Kinder. Sie können nur in Teilzeit studieren, weshalb die Fristen fĂŒr sie kaum einzuhalten sind. Matthias Schröder, Mitglied im Sprecher_innenteam der GEW Studis, erklĂ€rt dazu: âDie Fristen verschĂ€rfen die ohnehin groĂe soziale Selektion im Bildungssystem. Sie stehen zudem dem erklĂ€rten Ziel der Landesregierung, das Teilzeitstudium zu fördern, um Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen ein Studium zu ermöglichen, entgegen.â
Isabella Albert, Mitglied im Vorstand des bundesweiten Studierendenverbandes fzs, resĂŒmiert: âWer kluge, verantwortliche und kritisch reflektierte Lehrer_innen und eine aufgeklĂ€rte Gesellschaft will, muss sich fĂŒr die Abschaffung der Zwangsexmatrikulationen einsetzen. Daher rufen wir alle auf, die Unterschriftenkampagne zu unterzeichnen und zu verbreiten. Studierende werden laufend als zu unpolitisch bezeichnet. Regelungen wie diese Fristen fördern eine unkritische Haltung. Wir fordern die Landesregierung auf, die Fristen umgehend abzuschaffen.â
Die Unterschriftenkampagne ist zu finden unter: http://fristen-kippen.de
Eine detaillierte Darstellung unserer Ziele finden Sie in unserem offenen Brief an das Wissenschafts- und Schulministerium: http://fristen-kippen.de/publikationen-presse
Kontaktpersonen:
Svenja Adach (UniversitÀt Köln, 0172-1741769),
Isabella Albert (fzs, 0151-16807671)
Wöhlertstr. 19
D-10115 Berlin
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Tel +49-3027874094
Fax +49-3027874096
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