[fzs-pressemitteilung] PM des fzs: Von Anstrengungen ist leider immer noch nichts zu sehen
Torsten Rekewitz, fzs
torsten.rekewitz at fzs.de
Do Mai 24 09:27:24 CEST 2012
Pressemitteilung des freien zusammenschlusses von studentInnenschaften (fzs)
e.V.
24. Mai 2012
Von Anstrengung ist leider immer noch nichts zu sehen
Der studentische Dachverband fzs wartet nach wie vor auf einen Kraftakt beim
Ausbau der Wohnheimkapazitäten
Berlin. Allein heute fehlen bundesweit mindestens 25.000 Wohnungen für
Studierende. Dem gegenüber wirken die 9.000 zusätzlichen Wohnheimplätze, die
momentan entstehen, wie ein Tropfen auf den heißen Stein, zumal zum
kommenden Semesterbeginn im Herbst noch mehr Menschen ein Studium aufnehmen
werden. Der fzs wird nicht müde, die Politik in die Pflicht zu nehmen: Es
muss endlich mehr getan werden, um die Situation zu verbessern.
Anlässlich der heute zu Ende gehenden Tagung der Wohnheim-Expert*innen des
Deutschen Studentenwerks (DSW) erklärt dazu Torsten Rekewitz aus dem
fzs-Vorstand: „Seit Jahren sehen nicht nur die betroffenen Studierenden,
welch riesengroßen Mangel an bezahlbarem Wohnraum es überall in der BRD
gibt. Seit Jahren fordern der fzs und viele andere Akteur*innen wesentlich
stärkere Anstrengungen der Politik ein. Und seit Jahren verspricht die
Politik, Abhilfe zu schaffen. Allein: Es blieb bisher bei wohlklingenden
Ankündigungen, gehandelt wurde hingegen kaum. Die zusätzlichen Kapazitäten,
die derzeit entstehen, wirken fast schon lächerlich; vor allem, wenn
festzustellen ist, dass von den 9.000 im Bau befindlichen Plätzen 6.000 in
Baden-Württemberg und Bayern liegen werden.“
Der allgemeine wie studentische Wohnraummangel besteht also nach wie vor.
Dass in den kommenden Jahren die Studierendenzahlen weiter ansteigen, ist
dabei noch unberücksichtigt.
„Den beiden südlichsten Bundesländern ist Lob zu zollen, dass sie zumindest
versuchen, ihrer sozialen Verantwortung gerecht zu werden. Den anderen 14
Ländern und dem Bund ist hingegen leider ein Zeugnis mit der Note ungenügend
auszustellen – und selbst das ist noch sehr positiv geurteilt.“, so Torsten
Rekewitz. „Es kann einfach nicht sein, dass Annette Schavan und ihre
Kolleg*innen in den Bundesländern tagein, tagaus predigen, wie wichtig die
Förderung von Bildung für die Zukunftschancen ist, aber nicht handeln, wenn
es wirklich darauf ankommt. Menschen, die zusammen mit zig Kommiliton*innen
die Nächte im Schlafsack auf einem Turnhallenboden verbringen müssen, weil
sie keinen Wohnheimplatz finden, werden wohl kaum vernünftig studieren
können.“
Aus Sicht des studentischen Dachverbands fzs müssen die Studentenwerke mehr
Geld erhalten, um die Wohnheimkapazitäten signifikant auszubauen. Die
Bildungsminister*innen in den Bundesländern müssen sich hierbei gegen ihre
Kolleg*innen aus den Finanzministerien durchsetzen. Auch der Bund muss
Verantwortung übernehmen und die Länder bei diesen notwendigen Anstrengungen
unterstützen, etwa durch ein neues Bund-Länder-Programm. „Schließlich müssen
nach Jahren der Stagnation oder sogar Kürzungen wieder in nennenswertem
Umfang Mittel in die Förderung privaten Wohnraums für Studierende fließen,
so dass diese eine Möglichkeit haben, auch abseits der Studierendenwohnheime
bezahlbare Mieten vorzufinden.“, ergänzt Torsten Rekewitz abschließend den
Aufgabenkatalog, vor dem die Politik seit längerem steht – und der endlich
abgearbeitet werden muss.