[fzs-pressemitteilung] fzs kritisiert Schönfärberei des BMBF und des HIS zur Absolvent*innen situation in den Bachelor-/Masterstudiengängen

Salome Adam salome.adam at fzs.de
Do Okt 27 12:21:31 CEST 2011



Alles ist gut?! – Bildungsministerin Schavan redet Krise einfach weg

fzs kritisiert Schönfärberei des BMBF und des HIS zur
Absolvent*innensituation in den Bachelor-/Masterstudiengängen

fzs (Berlin): In der gestern veröffentlichen Studie und Pressemitteilung
des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der
Hochschul-Informations-System GmbH wird betont, dass es für
Bachelorabsolvent*innen keine Probleme gibt, einen Masterplatz zu bekommen
oder auf dem Arbeitsmarkt einen Job zu finden.

Salome Adam, fzs-Vorstand dazu: „Diese Schönfärberei ist blanker Hohn für
alle, die gar keinen Masterplatz oder aber nicht ihren Wunschplatz
bekommen haben. Immerhin betrifft das laut einer Studie des BMBF mehr als
10.000 aller Bachelorabsolvent*innen. Die Zahlen der Studien beziehen sich
auf 2009. 2 Jahre später zeigt sich, dass deutlich mehr Studierende keinen
Masterplatz bekommen. Diese Zahlen werden auch noch extrem in die Höhe
gehen, denn die überbuchten und vollständigen Bachelorstudiengänge kommen
erst noch. Daher muss das Studienangebot massiv ausgebaut werden. Gerade
die Vielfalt von Zugangsbeschränkungen beschönigt die
Masterbewerber*innenzahlen. Personen, denen der Zugang zum Master verwehrt
wird, werden bisher von den Statistiken nicht erfasst.“

Für viele Bachelorabsolvent*innen ist der Gang auf den Arbeitsmarkt auch
kein einfacher Weg. „Wenn laut der Studie 72 % der
Universitätsabsolvent*innen ein Masterstudium beginnen anstatt zu
arbeiten, ist der Bachelorabschluss offensichtlich nicht
berufsqualifizierend. Es muss am Master als Regelabschluss festgehalten
werden. Die dauerhafte Schönfärberei behindert echten Fortschritt in der
Studienreform.“, so Erik Marquardt, ebenfalls fzs-Vorstand.

Angesichts der sich verschlimmernden Situation an deutschen Hochschulen,
fordert der fzs einen freien Zugang zum Masterstudium, maßgebliche
Bildungsinvestitionen und einen Prioritätenverschiebung. Es muss eine
Entwicklung zu einem Bildungssystem geben, die Bildung als Menschenrecht
und gesellschaftlichen Auftrag begreift.