[fzs-pressemitteilung] Bayerischer Ministerpräsident hängt sein Fähnlein nach dem Winde
Florian Keller
florian.keller at fzs.de
Do Jul 14 22:36:27 CEST 2011
Bayerischer Ministerpräsident hängt sein Fähnlein nach dem Winde
fzs fordert Mut zur Gebührenabschaffung von Bayerischer Landesregierung
Berlin (fzs). In den vergangenen beiden Tagen sorgten Äußerungen zum
Thema Studiengebühren der bayerischen Landesregierung und der
regierungstragenden Parteien für Aufruhr. So sprach der
Ministerpräsident von einem Prüfauftrag und die FDP-Generalsekretärin
Miriam Gruß von dem Ziel, die Gebühren noch in dieser Legislatur
abzuschaffen. Der fzs fordert, die Abschaffung der Gebühren
unmittelbar nach der Sommerpause zu beschließen.
Hierzu erklät Florian Pranghe, Mitglied des fzs-Vorstands:
"Ministerpräsident Seehofer kann gerne prüfen, wie es um die Gebühren
der bayerischen Student*innen bestellt ist. Er wird dann feststellen
müssen, dass diese oftmals in die Finanzierung des Status Quo fließen
oder gar nicht erst ausgegeben worden sind. Wie einige andere
Landesregierungen, ist man auch in München dem Irrglauben aufgesessen,
das Grundrecht Bildung sinnstiftend mit Gebühren versehen zu können –
dieser Fehler kann im Rahmen der Gebührenabschaffung korrigiert werden."
Dass im Freistaat Bayern spätestens seit Beginn der Erhebung
allgemeiner Studiengebühren im Sommersemester 2007 eklatante Probleme
bestehen, ist seit längerem bekannt. So wendete sich der bayerische
Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch, wie im Internet von
"Bayernleaks" veröffentlicht wurde, bereits im November 2010 an die
Hochschulen und appellierte unter anderem an sie, die Restmittel nicht
noch weiter ansteigen zu lassen, um die politische Unterstützung in
der Gebührenfrage nicht zu gefährden.
Von politischer Unterstützung für Studiengebühren kann nach Ansicht
des fzs mittlerweile keine Rede mehr sein. Das bevölkerungsreichste
Bundesland NRW hat die Gebühren abgeschafft, das benachbarte Baden-
Württemberg hat selbiges bereits angekündigt und Umfragen unter der
Bevölkerung bringen weiter mehrheitlich die Ablehnung der Gebühren zum
Ausdruck.
"Es passt ins Bild, dass der CSU-Fraktionsvorsitzende Georg Schmid
sich gestern in Sachen Gebühren-Verteidigung per Brief an seine
Abgeordneten wenden musste. Solche Durchhalteparolen bringen weder die
Student*innen, die Hochschulen oder das Land weiter – wir fordern die
bayerische Landesregierung auf, mehr Mut zu zeigen und dem Beispiel
der Gebührenabschaffung und der Kompensation der Mittel in anderen
Bundesländern zu folgen!", so Moska Timar, ebenfalls Mitglied des fzs-
Vorstandes abschließend.