[fzs-pressemitteilung] Das Steuerurteil des Bundesfinanzhofs nimmt die Politik in die Pflicht!
Florian Pranghe
florian.pranghe at fzs.de
Mi Aug 17 17:08:54 CEST 2011
Das Steuerurteil des Bundesfinanzhofs nimmt die Politik in die Pflicht!
Studentischer Dachverband begrüßt Grundsatzentscheidung
Berlin (fzs). Heute entschied der Bundesfinanzhof (BFH) in zwei Fällen,
dass Auszubildende und Studierende ihre Bildungskosten – beispielsweise
Studiengebühren – steuerlich geltend machen können. Der freie
zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) begrüßt diese
Grundsatzentscheidung. Jetzt ist die Bundesregierung am Zug: Sie muss
sicherstellen, dass das Urteil zur Grundlage einer eindeutigen Regelung
wird und Studierende die Sicherheit haben, ihre Bildungskosten absetzen
zu können.
„Hier ist die Bundesregierung, insbesondere Finanzminister Schäuble,
gefordert. Die Kosten für ein Studium müssen generell bei späteren
Steuererklärungen von den Studierenden geltend gemacht werden können.
Das ist aus Sicht des fzs ein Gebot der Fairness“, betont Moska Timar,
Vorstand des studentischen Dachverbandes. „Wolfgang Schäuble muss das
heutige BFH-Urteil als maßgebend für alle Finanzbehören erklären.“
Florian Pranghe, ebenfalls Mitglied im fzs-Vorstand, erläutert, wieso
das so wichtig ist: „Seit vielen Jahren steigen die Kosten für ein
Studium immer weiter an. So steigen die Kosten für Miete, Lebensmittel,
Energie, Bücher und teilweise auch Studiengebühren. So kommt im Laufe
eines Studiums schnell eine fünfstellige Summe zusammen, die die
Absolvent*innen anschließend jahrelang als Schuldenberg vor sich her
tragen. Wenn in Zukunft diese Kosten steuerlich geltend gemacht werden
können, sorgt das für eine deutliche Entlastung der Studierenden, die
neben einer generellen Abschaffung aller Bildungsgebühren dringend
geboten erscheint“, so Pranghe.
„Langfristig müssen Studiengebühren in jeglicher Form abgeschafft
werden, und das BAföG reformiert werden. Nur so wird möglich, dass kein
Mensch mehr aus finanziellen Gründen an der Aufnahme eines Studiums
gehindert wird und wir einer echten Chancengleichheit, nicht nur auf dem
Papier, näherkommen", so Moska Timar abschließend.