[fzs-pressemitteilung] Bundesregierung zeigt beim BAföG kein Interesse an Breitenförderung
Florian Keller
florian.keller at fzs.de
Mi Sep 15 09:16:52 CEST 2010
Bundesregierung zeigt beim BAföG kein Interesse an Breitenförderung
Studentischer Dachverband kritisiert Entscheidung des
Vermittlungsausschusses von Bund und Ländern
Berlin (fzs). Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs)
kritisiert die Entscheidung des Vermittlungsausschusses zum 23. BAföG-
Änderungsgesetzes.diesen an einen Arbeitskreis zu übergeben. Die erst
kürzlich erschienene OECD-Studie hat die soziale Ungerechtigkeit für
den Beginn eines Hochschulstudiums offengeleget.
Hierzu erklärt Florian Pranghe, Mitglied des fzs-Vorstands: „Erst vor
wenigen Tagen hat die OECD in ihrer Studie „Education at a Glance“
festgestellt, dass viel zu wenige junge Menschen in der BRD ein
Studium aufnehmen. Vort diesem Hintergrund ist es unverständlich,
dass der Vermittlungsausschuss nicht mal fähig war, mit der Zustimmung
zur vorgeschlagenen BAföG-Änderung ein kleines Zeichen zu setzen. Die
Einsetzung dieser Arbeitsgruppe wird die Studierenden Geld kosten –
denn das wird nicht mehr zum kommenden Semester reichen.“
Der studentische Dachverband weist darauf hin, dass die Frage der
Finanzierung der BAföG-Änderung im Kontext der allgemeinen Finanz- und
Steuerpolitik gesehen werden muss. Das Verhalten der Länder im Kontext
der eigenen finanziell angespannten Situation mag individuell zu
begründen sein, missachtet aber die Konsequenzen welche aus dieser
Aufschiebung resultieren.
Eine finanzielle Besserstellung von Bund, Ländern und Gemeinden kann
im wesentlichen nur von Seiten des Bundes eingeleitet werden.
Entsprechende Vorschläge liegen seit Jahren vor. Der fzs fordert die
Wiedereinführung der Vermögenssteuer, die Anhebung der
Erbschaftssteuer und einen höheren Spitzensteuersatz bei der
Einkommensteuer.
Gleichzeitig kritisiert der studentische Dachverband das Agieren der
Bundesregierung im Bereich der Studienfinanzierung aufs Schärfste:
„Bei der Errichtung eines elitären Stipendiensystems, welches
neuerdings den Namen „Deutschlandstudium“ trägt, war der Bund bereit,
schnell und signifikant auf die Länder zuzugehen. Wenn eine solche
Absprache gestern zu Gunsten eines Breitenförderungsinstruments nicht
möglich war, braucht diese Bundesregierung nicht davon auszugehen,
dass sie in nächster Zeit
breite Unterstützung unter Studierenden finden wird.“ so Moska Timar,
ebenfalls Mitglied des fzs-Vorstands abschließend.