[fzs-pressemitteilung] Abschaffung der Studiengebühren in NRW nicht scheitern lassen
Florian Keller
florian.keller at fzs.de
Do Nov 25 09:46:41 CET 2010
Abschaffung der Studiengebühren in NRW nicht scheitern lassen
Studentischer Dachverband kritisiert "inakzeptablen Verhandlungspoker
um zentrale hochschulpolitische Frage"
Berlin (fzs). Trotz einer formalen rot-grün-roten parlamentarischen
Mehrheit und eines Beschlussses des rot-grünen Minderheitskabinetts in
Nordrhein-Westfalen steht die Abschaffung der Studiengebühren in NRW
wegen der anstehenden Haushaltsdebatte auf der Kippe. Der freie
zusammenschluss von studentInnenschaften fordert die Beteiligten auf,
alle Möglichkeiten zu nutzen, um die Gebühren zum Sommersemester 2011
abzuschaffen.
Hierzu erklärt Juliane Knörr, Mitglied im fzs-Vorstand: "Die
Abschaffung der Studiengebühren in NRW ist kein Randthema, das sich im
Rahmen von Haushaltsverhandlungen als Verhandlungsmasse hin- und
herschieben lässt. Studien und auch die Proteste der vergangenen Jahre
haben gezeigt, dass es das Thema schlechthin ist, wenn es darum geht,
das Hochschulsystem im bevölkerungsreichsten Bundesland der BRD
gerechter zu machen."
Ursache des Dissenses sind unterschiedliche Auffassungen über die
Finanzierung der Kompensationsmittel, welche die Hochschulen vom Land
NRW als Ausgleich für den Wegfall der Studiengebühren erhalten sollen.
Die im Amt befindliche Minderheitsregierung sieht sich bisher nicht in
der Lage, eine Abschaffung der Gebühren zum Sommersemester 2011
haushaltskonform umzusetzen. Derweil hält die Linke an der Abschaffung
der Gebühren zum Sommersemester fest und hat bereits die Möglichkeit
angedeutet, einem Gesetz über die Abschaffung der Gebühren oder dem
Haushalt nicht zuzustimmen, falls dieser Forderung nicht entsprochen
werden sollte.
Der fzs weist ausdrücklich darauf hin, dass der Unmut der Studierenden
über diese Hängepartie von Tag zu Tag wächst. Hierzu Florian Keller,
ebenfalls Mitglied im fzs-Vorstand: "Alle Abgeordneten der drei
beteiligten Fraktionen müssen sich vor Augen führen, dass die
Studierenden ihres Bundeslandes für das laufende Wintersemester noch
zähneknirschend Gebühren von bis zu 500 Euro entrichtet haben, obwohl
der Regierungswechsel vollzogen war und die schwarz-gelben
GebührenbefürworterInnen keine Mehrheit mehr hatten. Wir fordern, dass
sich dies zum Sommersemester endlich ändert. Der inakzeptable
Verhandlungspoker um diese zentrale hochschulpolitische Frage muss
endgültig geklärt und das Wahlversprechen eingelöst werden."