[fzs-pressemitteilung] Blockieren ist nicht kriminell, sondern notwendig!
Thomas Warnau
thomas.warnau at fzs.de
Mi Jan 20 09:42:41 CET 2010
Nach Hausdurchsuchungen in Dresden und Berlin: Blockieren ist nicht
kriminell, sondern notwendig!
Am heutigen Dienstag wurden polizeiliche Hausdurchsuchungen gegen ein
Büro der Linkspartei in Dresden und den antifaschistischen Red Stuff
Versand in Berlin durchgeführt. In einer ersten Stellungnahme zeigt sich
der freie zusammenschluss von studentInnenschaften empört und ruft nun
erst recht zur Blockade des Naziaufmarschs am 13. Februar in Dresden auf.
Hintergrund dieser Repressionsmaßnahmen ist offenbar die Mobilisierung
gegen den Naziaufmarsch am 13.02.2010 in Dresden. Unter dem Vorwand
eines jährlichen Gedenkens an Opfer eines Luftangriffs der Alliierten im
Februar 1945 hat sich dieser als größtes nazistisches Event in Europa
etabliert. Antifaschistische Initiativen rufen auf diesen zu blockieren.
Während die Staatsanwaltschaft Dresden den Aufruf kriminalisiert, sieht
Thomas Warnau vom Vorstand des freien zusammenschluss von
studentInnenschaften (fzs) es als demokratische Notwendigkeit:
"Antifaschistischer Widerstand gegen rechte Aufmärsche ist notwendig und
Blockaden sind ein legitimes Mittel dazu. In puncto Hausdurchsuchungen
ist die Rechtswidrigkeit solchen Vorgehens über vergleichbare Fälle
längst festgestellt worden." Er verweist in diesem Zusammenhang auf eine
Serie von Hausdurchsuchungen gegen linke Strukturen in München Anfang
2007. Als Vorwand diente hier die vermeintliche Aufforderung den
Militärflughafen Rostock-Laage zu blockieren. In keinem einzigen Fall
erkannten Gerichte später die
Hausdurchsuchungen als rechtskonform an.
Mit der Durchsuchung der Büroräumlichkeiten einer parlamentarischen
Partei und eines bundesweit bedeutenden linken Versandhandels sei
allerdings eine weit darüber hinausgehende Qualität erreicht. Es
entsteht der Eindruck, dass hier lediglich bundesweite Strukturen
antifaschistischer Mobilisierung durchleuchtet werden sollen. "Die
Staatsanwaltschaft Dresden hat sich in dieser Sache aber ganz
offensichtlich verrannt. Leider können Nazis damit einen kleinen Erfolg
verbuchen, für den sie noch nicht einmal etwas tun mussten." so Anja
Gadow, Mitglied im Vorstand des studentischen Dachverbands.
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen ruft der fzs die
Studierendenschaften auf, sich an der Mobilisierung gegen den
Naziaufmarsch zu beteiligen und den Rechten entgegen zu treten. "Es wird
viele Menschen brauchen, um den Aufmarsch effektiv zu blockieren." so
Warnau abschließend.
http://www.dresden-nazifrei.de