[fzs-pressemitteilung] Senat der Hochschule Niederrhein lehnt Anträge zur Absenkung von Studiengebühren ab

Florian Keller florian.keller at fzs.de
Mo Mai 4 21:48:23 CEST 2009


Senat der Hochschule Niederrhein lehnt Anträge zur Absenkung von  
Studiengebühren ab
Keinerlei Fortschritt in der Gebührenfrage - Argumentation der  
GebührenbefürworterInnen bizarr

Mönchengladbach (fzs). Der freie zusammenschluss von  
studentInnenschaften kommentiert die heutige Senatssitzung an der  
Hochschule Niederrhein, auf welcher über die Senkung der  
Studiengebühren verhandelt wurde. Am Ende des Sitzungstages blieb  
alles beim alten - studieren in Mönchengladbach und Krefeld kostet  
weiter 500 Euro Gebühren im Semester.

Hierzu erklärt Florian Keller, Mitglied des fzs-Vorstands: "Auf der  
einen Seite standen klare und stichhaltige Argumente, die mit großem  
Engagement von den Studierenden vorgetragen wurden. Auf der anderen  
Seite war leider nur lethargisches Herunterbeten von bloßen  
Absichtserklärungen zu sehen, welche angeblich die Gebühren  
rechtfertigen würden. Der Ablauf und das Ergebnis der heutigen  
Senatssitzung war aus studentischer Sicht ein einziges Ärgernis!"

Der Senat der Hochschule Niederrhein hatte am Nachmittag des heutigen  
Tages drei Änderungsanträge, über die Senkung von Studiengebühren auf  
250, 400 und 450 Euro beraten. Sowohl der AStA, der Rektor sowie ein  
einzelnes Senatsmitglied hatten entsprechende Anträge zur Senkung der  
Gebühren in unterschiedlicher Höhe eingebracht. Letztendlich fand  
keiner der Anträge eine Mehrheit, nachdem der Rektor der Hochschule  
seinen eigenen Antrag sogar zurückgezogen hatte. Es bleibt also bei  
500 Euro Studiengebühren an der Hochschule Niederrhein.

"Dass es nun nicht einmal einen kleinen Fortschritt gegeben hat,  
obwohl die Hochschule seit Jahren einen allgemeinen Überschuss  
verzeichnet und auch nicht fähig war, die bisher eingenommenen Mittel  
überhaupt adäquat auszugeben, erscheint uns geradezu bizarr."  
schildert Anja Gadow, ebenfalls Mitglied das Vorstands die Situation  
am Niederrhein. "Nun soll das Geld, wie heute verlautete, für die  
Schaffung neuer Professuren, eine anteilige Finanzierung von Neubauten  
oder sogar der Aussengestaltung am Standort Krefeld ausgegeben werden.  
Die von GebührenbefürworterInnen aufgestellte Behauptung, die Gebühren  
seien nur für die Verbesserung der Lehre da, verliert so seinen  
letzten Deut an Glaubwürdigkeit." ergänzt Florian Keller.

Der studentische Dachverband stellt nun nach einer größeren Anzahl an  
Debatten über eine mögliche Gebührensenkung in diversen Senaten an NRW- 
Hochschulen fest, dass sich für entsprechende Anträge im Regelfall  
keine Mehrheit in den Senaten finden lässt. "Es ist erschreckend, wie  
große Teile der Hochschulen sich mittlerweile mit diesem  
Verteilungskampf arrangiert haben. Die legitimen Anliegen der  
Studierenden, welche schlicht und ergreifend unter mindestens  
erträglichen Bedingungen frei studieren möchten finden in diesem von  
Landesregierungen geschaffenen Raubtiergehege kein Gehör mehr. Aus  
dieser Logik lässt sich nur ausbrechen, indem die Gebühren in Gänze  
abgeschafft werden!" erklärt Anja Gadow.

Der studentische Dachverband verweist in dem aktuellen Kontext  
wiederholt auf die schwerwiegenden Probleme, welche durch das Erheben  
von Studiengebühren zwangsläufig verursacht werden. "Studiengebühren  
schrecken nachweislich von der Aufnahme eines Studiums ab, gefährden  
durch die zusätzliche finanzielle Belastung das Studium vieler  
Studierender und führen zu einer Verschuldung, welche die Zukunft  
junger Menschen in ungewissen Zeiten noch ungewisser werden lässt."  
stellt Florian Keller abschließend fest.