[fzs-pressemitteilung] Studienfinanzierung auf solide staatliche Grundlage stellen
Florian Keller
florian.keller at fzs.de
Di Jun 30 15:10:59 CEST 2009
Studienfinanzierung auf solide staatliche Grundlage stellen
Studentischer Dachverband fordert Konsequenzen aus Allensbach-Studie
Berlin (fzs). Am heutigen Dienstag hat das Reemtsma Begabtenförderwerk
eine vom Institut für Demoskopie Allensbach durchgeführte Studie zur
Chancengerechtigkeit in der Studienfinanzierung veröffentlicht. Der
fzs fordert, dass die Ergebnisse der Studie ernst genommen werden und
in schnellem politischem Handeln münden.
Hierzu erklärt Florian Keller, Mitglied im fzs-Vorstand: "Die
Resultate der Studie sind ein-eindeutig und unmissverständlich: Die
finanzielle Belastung der Studierenden vor und während des Studiums
sprengt jede Skala und führt häufig zu Studienverzicht und
Studienabbruch. Vor diesem Hintergrund ist es eine politische
Notwendigkeit, Studiengebühren in jeder Form sofort abzuschaffen."
Im Zuge der Befragung im April 2009 wurden 4.005 Interviews mit
SchülerInnen und StudentInnen zu Aspekten des Studienzugangs, der
Studienfinanzierung und Studienabbrüchen geführt. Dabei gaben 69
Prozent der StudentInnen an, dass die finanzielle Belastung während
des Studiums zu hoch sei. Ebenfalls eine große Rolle spielt die Angst
vor Verschuldung durch ein Hochschulstudium, welche von 36 Prozent der
befragten SchülerInnen als ein Argument gegen die Aufnahme eines
Hochschulstudiums genannt wurde.
Die Ergebnisse der Befragung sind auch in der Frage der zukünftigen
Ausgestaltung der Studienfinanzierung in der BRD eindeutig. "Mehr als
80% der Befragten gaben an, dass finanzielle Unterstützung in Sachen
Studienfinanzierung vom Staat kommen soll. Dies ist eine klare Absage
an Stipendienmodelle, wie sie vor kurzem erst vom NRW-
Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart propagiert wurden. Wir
fordern daher weiterhin eine regelmäßige Anpassung der BAföG-
Fördersätze welche eine bedarfsgerechte Finanzierung des Studiums
sichern sollen sowie die Abschaffung der Rückzahlungspflicht." erklärt
Anja Gadow, ebenfalls Vorstandsmitglied abschließend.