[fzs-pressemitteilung] Bildung nicht auf Verwertbarkeit reduzieren

Florian Keller florian.keller at fzs.de
Mo Jan 12 15:26:02 CET 2009


Bildung nicht auf Verwertbarkeit reduzieren
fzs äußert sich verhalten zum Konjunkturpaket II und schlägt weitere
Schritte vor

Berlin (fzs). Angesichts der heute zu Ende gehenden Verhandlungen über
das Konjunkturpaket 2 äußert sich der studentische Dachverband
verhalten zu Ansatz und zu erwartenden Auswirkungen. Rund zwei Drittel  
des 50-
Milliarden-Pakets werden voraussichtlich in Ausgaben für Bildung
fliessen.

Hierzu erklärt Florian Keller, Mitglied des fzs-Vorstands: "Dass sich
jetzt etwas zu Gunsten der Sanierung von Hochschulbauten bewegt, ist
trotz aller Kritik einzeln betrachtet eine gute Sache. Kritisch an der
Entwicklung sehen wir allerdings, dass die Argumentation zu Gunsten
dieser Entwicklung oft auf die ökonomische Verwertbarkeit des
Hochschulwesens verkürzt wird. In dem Kontext wäre es aber vielmehr
richtig, das Recht auf Bildung zu betonen."

Der studentische Dachverband erinnert in diesem Kontext daran, dass
das Konjunkturpaket 2 zwar zur Wiederherstellung eines akzeptablen
Zustands der Hochschulgebäude in der BRD beitragen kann, allerdings
für sich genommen nicht zu guter Lehre an Hochschulen führen kann.
Hierzu erläutert Anja Gadow, ebenfalls Mitglied des fzs-Vorstands: "In
den heute wohl bevorstehenden Jubelarien darf eines nicht vergessen
werden: Die Bildungsrepublik lässt sich etwa mit überlastetem
Lehrpersonal oder dem inflationären Einsatz von Lehrbeauftragten nicht
realisieren. Geld für Beton allein reicht eben nicht."

Weiter vermisst der studentische Dachverband in der Diskussion um die
Konjunkturkrise und mögliche Wege zur Ankurbelung der Binnennachfrage
einfache Lösungen. Dazu Florian Keller: "Die Politik könnte  
beispielsweise jetzt den Irrweg der
Erhebung von Studiengebühren einfach und schnell beenden. Die
Studierenden in den betroffenen Bundesländern müssen sich die Gebühren
mühsam zusammensparen - der Einzelhandel in Hochschulstädten hingegen
würde von einer Abschaffung schnell und signifikant profitieren."