[fzs-pressemitteilung] Hinter verschlossenen Türen: Der Bildungsgipfel startet

Bianka Hilfrich bianka_hilfrich at web.de
Mi Okt 22 06:49:41 CEST 2008


Hinter verschlossenen Türen: Der Bildungsgipfel startet
Studentischer Dachverband fordert zügige Verbesserungen im
Bildungssystem

Berlin (fzs). Heute findet in Dresden der mit Spannung erwartete
Bildungsgipfel von Kanzlerin Merkel statt. Auf diesem soll die
Zusammenarbeit von Bund und Ländern in Fragen der Bildungspolitik
beraten werden. Hierbei steht vor allem die Erarbeitung eines
zukunftsfähigen Finanzkonzepts im Vordergrund. Der freie
zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) verfolgt das Treffen
mit regem Interesse und beteiligt sich gleichzeitig an der
inhaltliche Gestaltung des alternativen Bildungsgipfel, der
parallel in Dresden stattfindet und im Gegensatz zu Merkels Gipfel ein
offenes Forum für Diskussionen rund um bildungspolitische Fragen  
bieten soll.

"Wir erwarten, trotz begründeter Skepsis, vor allem konkrete
Maßnahmen und verlässliche Finanzzusagen", kommentiert Bianka
Hilfrich, Mitglied im Vorstand des fzs den anstehenden
Bildungsgipfel. "Es wäre ein Armutszeugnis wenn es wieder bei leeren
Versprechungen und hohlen Phrasen bleiben würde. Die gesteigerte
Aufmerksamkeit, die dieses wichtige politische Feld zur Zeit genießt,
muss genutzt werden um die Bürgerinnen und Bürger über die
bestehenden Probleme zu informieren, zielführende soziale
Lösungsansätze zu finden und umzusetzen", so Hilfrich weiter.

Der studentische Dachverband erwartet, dass die Politik heute auch das
Ziel, mehr Menschen an die Hochschulen zu bringen nicht aus den Augen
verliert. Exemplarisch sind im Bereich der studentischen Sozialpolitik
umfangreiche Verbesserungen von Nöten.
"Für uns ist klar: Spätestens seit der vor kurzem bekannt gewordenen
Studie zur Wirkung von Studiengebühren auf Schülerinnen und Schüler
kann sich die Politik nicht mehr aus der Verantwortung ziehen.  
Studiengebühren
sind kein adäquates Mittel zur Hochschulfinanzierung . Das Experiment
Studiengebühren muss schnell und unbürokratisch beendet werden" so
Florian Keller, ebenfalls Mitglied im fzs-Vorstand.

Im Bereich Hochschulfinanzierung erarbeitet der fzs zur Zeit ein
Modell zur Studienplatzfinanzierung, das zum
einen die finanziellen Lasten unter den einzelnen Ländern ausgleichen
soll, den Studienplatzabbau nicht länger lohnenswert
und die Erhebung von Studiengebühren obsolet machen wird.

"Weiter sehen wir dringenden Handlungsbedarf in puncto
Studienfinanzierung. Hier ist es notwendig, das bestehende, zu kurz
greifende und schon früh im Studienverlauf repressive BAföG-Modell an
die Studienrealität in den neuen gestuften Studiengängen anzupassen.
Bisher sind hier die Zeichen der Zeit an der Gesetzgebung
vorbeigezogen", so Keller weiter. Im Mittelpunkt der Forderungen steht
hier vor allem eine Anpassung an das im Bologna Prozess geforderte
Lebensbegleitende Lernen.

"Morgen werden wir an den Ergebnissen sehen, ob sich die
Bildungsreisen von Frau Merkel gelohnt haben oder der Bildungsgipfel zu
einem PR-Gag verkümmert und es doch wieder nur heißt: Viel Lärm um  
Nichts",
so Bianka Hilfrich abschließend.