[fzs-pressemitteilung] Heute kommt die BAföG-Erhöhung bei den Studierenden an
Florian Keller
florian.keller at fzs.de
Mi Okt 1 10:51:12 CEST 2008
Heute kommt die BAföG-Erhöhung bei den Studierenden an
Studentischer Dachverband begrüsst Erhöhung, fordert aber weitere
Verbesserungen
Berlin (fzs). Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften
begrüsst das in Kraft treten der höheren BAföG-Bedarfssätze für
Studierende, deren Bewilligungszeitraum vor dem 1. August begonnen
hatte. Für neue Bewilligungszeiträume gelten die neuen Sätze bereits
seit dem 1. August.
"Seit dem heutigen Tag kommt die lang herbeigesehnte BAföG-Erhöhung
endlich bei den Studierenden an. Diese war längst überfällig geworden
- liegt doch die letzte Anpassung von Freibeträgen und Bedarfssätzen
mittlerweile sieben Jahre zurück" so Florian Keller vom fzs-Vorstand.
Trotz der heute in Kraft getretenen Verbesserungen sind die
Studierenden in Deutschland nicht auf Rosen gebettet.
"Die aktuelle Anpassung kommt mit diesen Sätzen zu spät und reicht noch
lange nicht aus - denn sie hat die Inflation der letzten zwei Jahre
ausgespart" so Anja Gadow, ebenfalls Mitglied des fzs-Vorstands.
Der studentische Dachverband sieht grundsätzliche Probleme im
aktuellen System der staatlichen Studienfinanzierung. Das
Nebeneinander zweier völlig unterschiedlicher Fördersysteme - auf der
einen Seite das BAföG für Studierende und auf der anderen Seite
diverse Regelungen aus dem Steuer- und Unterhaltsrecht auf Seite der
Elterngeneration führt zu einem unbefriedigenden und
widersprüchlichen Ergebnis. Aus Sicht des fzs wäre ein Wechsel hin zur
Eltern- und Herkunftsabhängigkeit der richtige Weg.
Weiter kritisiert der studentische Dachverband den Darlehensanteil im
BAföG und die damit damit verbundenen finanziellen Belastungen von
jungen Akademikerinnen und Akademikern.
"Die Bereitschaft von Studierenden, sich für ihr Studium zu
verschulden ist gering und wird weiter gering bleiben, denn für viele
Absolventinnen und Absolventen bleibt auch nach dem Studium der gut
bezahlte Traumjob entgegen vieler Versprechungen außer Reichweite.
Wir befürchten auch, dass der drohende wirtschaftliche Abschwung hier
noch seinen Teil beitragen wird." so Gadow weiter.
Neben den lange bekannten Mängeln des BAföG kommen mit der Einführung
der neuen Bachelor- und Master-Studiengänge im Zuge des Bologna-
Prozesses neue Herausforderungen auf die staatliche
Studienfinanzierung zu.
"Insbesondere die Altersobergrenze passt nicht in die gestufte
Studienstruktur und dem geforderten lebensbegleitendem Lernen.
Man geht allgemein davon aus, dass viele Studierende
nach ihrem Bachelor-Abschluss ein paar Jahre in das Berufsleben
wechseln um dann für ihr Masterstudium wieder an eine Hochschule
kommen. Diese Studierenden fallen der strikten Altersobergrenze zum
Opfer. Das BAföG muss für Bologna fit gemacht werden!" so Keller
abschließend.