[fzs-pressemitteilung] PM des fzs: Exzellente Lehre gibt es nicht für lau.

Thomas Honesz thomas.honesz at fzs.de
Di Nov 11 12:25:22 CET 2008


Exzellente Lehre gibt es nicht für lau.

Studentische Dachverband kritisiert den Wettbewerb „Exzellenz in der
Lehre“ und die Unterfinanzierung der Lehre.


Berlin (fzs). Die heutigen Tagung des Stifterverbands für die Deutsche
Wissenschaft „Mehr Ehre für die Lehre!“ sollte Impulse für eine besser
Lehre an den Hochschulen liefern. Im Rahmen einer Exzellenzinitiative für
die Lehre die mit zehn Millionen Euro dotiert ist sollen jeweils bis zu
eine Millionen Euro an Hochschulen mit „exzellenter Lehre“ vergeben
werden.


„Es ist bezeichnend, dass für die Exzellenzinitiative in der Forschung
190-mal mehr Geld investiert wurde. Die jetzige Exzellenzinitiative für
die Lehre mit ihrer unzureichenden finanziellen Ausstattung ist nicht mehr
als ein Feigenblatt um die desaströse, flächendeckende Missachtung der
Lehre zu verdecken.“ so Thomas Honesz, Mitglied im Vorstand des fzs.


Bei dem zu 50% durch den Stifterverband und 50% durch die Länder
finanzierten Wettbewerb sollen sich Hochschulen mit Konzepten zu einer
exzellenten Lehre bewerben. „Es ist traurig, dass diese Initiative durch
den Stifterverband ergriffen wurde und weder die Kultusministerkonferenz
noch das BMBF vorher Handlungsbedarf sahen.“ so Bianka Hilfrich, Mitglied
im Vorstand des fzs.


Weiterhin stellt sich die Frage, wo eine exzellente Lehre herkommen soll,
wenn an einer grundlegenden, breiten Lehre weiterhin gespart wird. Es ist
klar, dass weiterhin breit in die Hochschulen investiert werden muss und
ein Spitzenförderung alleine nichts bringt.


„Leider zeigt sich auch hier wieder das typische Bild: PolitikerInnen und
ProfessorInnen diskutieren über gute Lehre und bleiben dabei unter sich.“
so Thomas Honesz weiter.


Auch die Einbindung von Studierenden in den Wettbewerb selbst ist eher
spärlich. So sind nur zwei von vierzehn Mitgliedern der
Auswahlkommissionen StudentInnen , obwohl es doch um ein gerade sie
betreffendes Thema geht. „Solange die Akteure in der Hochschulpolitik
Angst vor der Kritik der StudentInnen haben, anstatt sie konstruktiv
aufzunehmen, wird sich in der Lehre nicht viel ändern!“ so Bianka Hilfrich
abschließend.