[fzs-pressemitteilung] Weiterhin Unklarheit über Verfassungsmäßigkeit hessischer Studiengebühren
Florian Hillebrand
florian.hillebrand at gmx.de
Mi Jun 11 14:29:04 CEST 2008
Weiterhin Unklarheit über Verfassungsmäßigkeit hessischer Studiengebühren
fzs kritisiert knappe Entscheidung des Staatsgerichtshofes und fordert
nun die Studiengebühren auf politischem Wege abzuschaffen.
Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) kritisiert die
heutige Entscheidung des hessischen Staatsgerichtshofes zur
Vereinbarkeit von Studiengebühren mit der hessischen Verfassung. Der
Staatsgerichtshof entschied heute mit ganz knapper Mehrheit, dass die
hessischen Studiengebühren mit der in Artikel 59 der hessischen
Landesverfassung beschriebenen „Unterrichtsgeldfreiheit“ vereinbar sind.
Dazu erklärt Florian Hillebrand, Mitglied im Vorstand des fzs: „Die
Tatsache, dass sich 6 Richter dafür und 5 dagegen ausgesprochen haben,
zeigt eindeutig, dass von einer klaren Rechtslage hier nicht gesprochen
werden kann. Als Begründung für die Vereinbarkeit wird angeführt, dass
die hessischen Studiengebühren niemand vom Studium abhalten würden.
Dabei ist es längst bewiesen, dass Studiengebühren abschreckend auf
Studieninteressierte wirken.“
Durch dieses hauchdünne Urteil sind nun die Chancen der Studierenden,
ihre entrichteten Studiengebühren zurück zu erhalten, massiv gesunken.
Stattdessen bleibt nun zu hoffen, dass die Studiengebühren wenigstens ab
dem Wintersemester in Hessen endgültig abgeschafft werden. Nachdem der
hessische Landtag genau dies beschlossen hatte, weigerte sich der
geschäftsführende Ministerpräsident Roland Koch, das Gesetz zu
unterschreiben.
„Wir fordern den hessischen Landtag auf, nun in seiner Sondersitzung am
17. Juni in der dritten Lesung die Abschaffung der Studiengebühren zu
beschließen, dass auch Roland Koch sich nicht mehr querstellen kann. Der
Wählerwille vor der letzten Landtagswahl war klar: Studiengebühren
sollen wieder abgeschafft werden und daran müssen sich die Politiker
orientieren“, erklärt Bianka Hilfrich, ebenfalls Mitglied im fzs-Vorstand.