[fzs-pressemitteilung] Bachelor- und Masterstudiengänge sind nicht in Stein gemeißelt
Regina Weber
regina.weber at fzs.de
Fre Feb 1 12:54:40 CET 2008
Bachelor- und Masterstudiengänge sind nicht in Stein gemeißelt
Prüfungsinflation durch Bachelor/Master vor allem für Studierende ein
Problem, Stellenwert der Lehre muss höher werden.
Berlin (fzs). Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften
(fzs) fordert die Hochschulen auf, ihre neu eingeführten Bachelor-und
Masterstudiengänge noch einmal zu überdenken. Die immense
Prüfungslast, die Lehrende im Rahmen der aktuellen Umfrage des
Deutschen Hochschulverbandes (DHV) feststellen, beklagen die
Studierenden schon seit Einführung der neuen Studiengänge. Dabei
sind aus Sicht des fzs oftmals die Lehrenden nicht unschuldig an der
jetzigen Situation: „Die Lehrenden sitzen in den Gremien, die die
Prüfungsordnungen festgelegt haben und verfügen über die Mehrheit der
Stimmen. Es ist im Zuge des Bologna Prozess niemand zu der
Prüfungsinflation gezwungen worden“, erläutert fzs-Vorstandsmitglied
Imke Buß. „Die Studierenden haben seit Beginn der Reformen gegen
diese Prüfungslast gearbeitet. Es war absehbar, dass das weder für
Lehrende noch für Studierende leistbar ist.“
Der fzs fordert die Lehrenden auf, flexibel auf Probleme zu reagieren
und die neuen Prüfungsordnung mit den Studierenden gemeinsam noch
einmal zu überarbeiten. „Ein neuer Studiengang ist nicht in Stein
gemeißelt. Die hausgemachten Probleme sollten angegangen werden -
Anwesenheitsüberprüfungen und inadäquate Prüfungsformen können bald
der Vergangenheit angehören. Davon profitieren dann Studierende wie
Lehrende“, fasst Buß zusammen.
Gleichzeitig fordert der fzs die Landesregierungen auf, den
Hochschulen mehr Geld zuzusprechen. Die Umstellung der Studiengänge
läuft meist parallel zum regulären Betrieb, aber ohne zusätzliche
Mittel. „Viele Lehrende arbeiten unter sehr schlechten Bedingungen.
Das geht zu Lasten von Studium und Lehre. Um die Studienreform mit
all ihren Facetten umsetzen zu können werden dringend neue Stellen
benötigt – auch für die Studienberatung und Betreuung der
Studierenden“, so fzs-Vorstand Regina Weber. „Studierende werden oft
allein gelassen. Für bessere Lehre und mehr Betreuung müssen die
Hochschulen die richtige finanzielle Ausstattung bekommen.“