[fzs-pressemitteilung] Studentischer Dachverband fordert angemessene Diskussion um die Ursachen der Proteste in Griechenland
Florian Keller
florian.keller at fzs.de
Mo Dez 8 23:52:35 CET 2008
Studentischer Dachverband fordert angemessene Diskussion um die
Ursachen der Proteste in Griechenland
fzs befürwortet Ausstieg aus der Gewaltspirale
Berlin (fzs). In den vergangenen Tagen kam es in allen Landesteilen
Griechenlands zu Jugendprotesten. Insbesondere SchülerInnen und
StudentInnen protestierten gegen eine Politik der Regierung, welche
ihnen nicht mehr nachvollziehbar erscheint. Im Zuge der Proteste kam
ein 15-jähriger Schüler durch eine Kugel aus einer Polizeiwaffe ums
Leben.
Hierzu erklärt Bianka Hilfrich, Mitglied im Vorstand des fzs: "Die
Entwicklung in Griechenland ist erschreckend. Wir fordern alle Seiten,
und dabei insbesondere die Polizei auf, jegliche Aktionen welche eine
erneute Eskalation herbeiführen könnten, zu unterlassen."
Insbesondere am Polytechnikum in Athen ist es zu denkwürdigen Szenen
gekommen. Laut Medienberichten setzten Polizeikräfte Tränengas, und
nachdem dieses ausgegangen war Steine gegen Studierende ein. Im
Verlauf der letzten Stunden hat der für die Polizei zuständige
Innenminister seinen Rücktritt angeboten, welcher vom
Ministerpräsidenten Karamanlis aber nicht angenommen worden ist.
Der Unmut in Griechenland richtet sich insbesondere gegen eine
Regierung, welche in den letzten Jahren durch Finanzskandale,
Korruptionsverdachte sowie Mittelkürzungen im Bildungsbereich
Aufmerksamkeit erregt hatte. "In diesem Zusammenhang solidarisieren
wir uns mit den friedlichen studentischen Protesten. Wir warnen
ausdrücklich davor, die legitimen Anliegen der Studierenden zu
kriminalisieren" erklärt Florian Keller, ebenfalls Mitglied im
Vorstand des fzs.
Die Probleme in Griechenland müssen nach Ansicht des studentischen
Dachverbands schnell mit der nötigen Entschiedenheit angegangen
werden. "Das Herbeiführen von gleichem und freiem Zugang zu Bildung,
einer staatlichen und bedarfsdeckenden Studienfinanzierung sowie gute
Studienbedingungen wären Dinge, über die sich Studierende in ganz
Europa freuen würden" so Bianka Hilfrich abschließend.