[fzs-pressemitteilung] Entscheidung des Akkreditierungsrats ist Sprung ins kalte Wasser

Imke Buß imke.buss at fzs.de
Mit Okt 10 10:08:10 CEST 2007


Entscheidung des Akkreditierungsrats ist Sprung ins kalte Wasser



Akkreditierungsrat beschließt Kriterien für die Abkehr von der  
Einzelprüfung der Studiengänge.



Berlin (fzs). Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften  
(fzs) zieht Angesichts der Entscheidung des Akkreditierungsrates über  
die Kriterien zur Systemakkreditierung kritisch Bilanz. Der Beschluss  
eröffnet nun die Möglichkeit für die Hochschulen, nicht mehr jeden  
Studiengang zu begutachten,  sondern nur ihre  
Qualitätssicherungsinstrumente für gut befinden zu lassen. Werden das  
Qualitätsmanagement der Hochschulen akkreditiert, sind automatisch  
die Studiengänge akkreditiert und damit genehmigt.

„Der Beschluss des Akkreditierungsrates ist ein Sprung ins kalte  
Wasser. Es gibt kaum Erfahrungen, nur wenige Hochschulen haben ein  
ausgereiftes Qualitätssicherungssystem. Da wird auf dem Rücken von  
Studierenden auf gut Glück herumprobiert“, so Imke Buß,  
Vorstandsmitglied des fzs.

Bisher sind interne Systeme der Qualitätssicherung nur an einer Hand  
voll Hochschulen in Pilotprojekten getestet worden. Die Ergebnisse  
sind durchaus sehr unterschiedlich ausgefallen. „Es ist absolut  
unverantwortlich, sich auf Qualitätssicherungssysteme zu verlassen,  
zu deren Wirksamkeit es  keinerlei Erfahrungen gibt“, so Florian  
Hillebrand, ebenfalls im Vorstand des fzs.



Die Akkreditierung soll die Einhaltung von Standards bei der  
Gestaltung von Studiengängen überprüfen und eine Vergleichbarkeit der  
Studienprogramme bieten. Das ist für die Mobilität von Studierenden  
die Mindestvoraussetzung. Die geplante Entwicklung des  
Akkreditierungssystems geht aus Sicht des fzs in die falsche  
Richtung: „Wenn man davon ausgeht, dass ein gutes Qualitätssystem  
automatisch auch bedeutet, dass dabei gute Studiengänge herauskommen,  
geht das zu Lasten von Vergleichbarkeit und Mobilität. Dank  
Föderalismus und Länderzuständigkeit ist der Wechsel in ein anderes  
Bundesland schon jetzt ein Riesenproblem, angesichts der neuen  
Vorschläge wird das dann wohl langfristig nur noch möglich, wenn man  
am neuen Hochschulort wieder von vorne anfängt“, fasst Buß zusammen.
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