[fzs-pressemitteilung] Abschaffung der ZVS ist der falsche Weg
Imke Buß
imke.buss at fzs.de
Mit Nov 28 11:30:00 CET 2007
Abschaffung der ZVS ist der falsche Weg
Hochschulzugang darf nicht in die Autonomie der Hochschulen fallen
Berlin (fzs). Auf der gestrigen Mitgliederversammlung der
Hochschulrektorenkonferenz (HRK) wurde die Umwandlung der ZVS zu
einer Servicestelle für die Hochschulen diskutiert. Der freie
zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) steht diesen
Entwicklungen im Bereich des Hochschulzuganges kritisch gegenüber.
„Dem Recht auf freie Berufswahl, welches im Grundgesetzt
festgeschrieben ist, kann schon jetzt durch den großen Mangel an
Studienplätzen nicht Rechnung getragen werden“, so Imke Buß vom
Vorstand des fzs. „Die ZVS als Mangelverwaltung muss so lange
aufrechterhalten werden, bis diese durch ausreichend Studienplätze
überflüssig gemacht wird.“ Aus Sicht des fzs ist es Aufgabe des
Staates dafür zu sorgen, dass es genug ausfinanzierte Studienplätze
gibt.
Die endgültige Abschaffung einer zentralen Stelle für die Vergabe von
Studienplätzen würde jedoch das derzeitige Chaos noch verstärken.
Schulabgängerinnen und Schulabgänger stehen vor der Aufgabe, sich aus
8.781 grundständigen Studiengängen an 345 Hochschulen allein in
Deutschland einen für sie passenden aussuchen zu müssen. Die
Zugangsvoraussetzungen sind jedoch an jeder Hochschule anders, die
Hochschullandschaft ist vollkommen undurchsichtig.
Doch selbst wenn sich die jungen Menschen an mehreren Hochschulen
beworben haben, ist ihnen noch lange keinen Studienplatz sicher. „Um
gleiche Voraussetzungen für den Hochschulzugang zu schaffen,
benötigen wir unbedingt ein in ganz Deutschland gültiges
Bundeshochschulgesetz“, fordert Florian Hillebrand, ebenfalls
Vorstandsmitglied des fzs. „Auch nach der Föderalismusreform hat der
Bund die Kompetenzen, einen Rahmen für einen bundesweiten
Hochschulzugang zu setzen – dieser muss schnellstmöglich geschaffen
werden.“
Ohne zentrale Verwaltung wird zahlreichen jungen Menschen der Zugang
zur Hochschule verwehrt. Durch Mehrfachbewerbungen kommen weit
weniger Studierende an eine Hochschule, als Zulassungen vergeben
wurden. Trotz Nachrückverfahren bleiben so Kapazitäten ungenutzt.