[fzs-pressemitteilung] Hochschulfreiheitsgesetz -- Rückschritt für eine geschlechtergerechte Hochschule

Janett Schmiedgen janett.schmiedgen at fzs.de
Mon Jan 8 19:22:10 CET 2007


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Das Hochschulfreiheitsgesetz -- Rückschritt für eine 
geschlechtergerechte Hochschule


- Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) e.V. 
kritisiert die Abschaffung der studentischen Gleichstellungsbeauftragten 
durch das Hochschulfreiheitsgesetz in NRW -


Seit dem 1.1.2007 gilt in Nordrhein-Westfalen (NRW) das 
Hochschulfreiheitsgesetz, mit dessen Inkrafttreten auch die studentische 
Gleichstellungsbeauftragte abgeschafft wurde. Nach dem alten 
Hochschulgesetz NRW war es auch Studentinnen möglich, das Amt der 
Gleichstellungsbeauftragten zu übernehmen, aus Sicht des fzs eine zu 
begrüßende, fortschrittliche Regelung. In dem nun geltenden Gesetz wurde 
diese Option ausgeschlossen, indem man für die Funktion der 
Gleichstellungsbeauftragten die Zugehörigkeit zur Statusgruppe der 
Professorinnen bzw. der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen sowie das 
Vorhandensein eines Hochschulabschlusses zur Voraussetzung machte.
Mit dieser Regelung wird den Studentinnen ein Handlungsfeld verschlossen 
und sie verlieren damit die Möglichkeit, frauenpolitische Aspekte aus 
studentischer Sicht in die akademischen Gremien einzubringen. "Die 
Abschaffung der studentischen Gleichstellungsbeauftragten an den 
Hochschulen in NRW bedeutet einen massiven Einschnitt in die Rechte der 
Studentinnen. Im Rahmen der akademischen Selbstverwaltung vertraten 
diese bisher aktiv die Interessen der Studentinnen - nun ist eine der 
größten Gruppen an den Universitäten in Hinsicht auf ihre spezifischen 
Probleme ohne Gehör." stellt Jana Hoffmann, Referentin für Frauen- und 
Geschlechterpolitik beim fzs, fest.
Mit der Abschaffung des Amtes der studentischen 
Gleichstellungsbeauftragten wurde ein weiterer Schritt zur Beschränkung 
von Partizipationsmöglichkeiten von Studierenden und weniger 
Geschlechtergerechtigkeit in ihren Hochschulen vollzogen, der definitiv 
nicht zielführend ist.
"Anscheinend haben Chancengleichheit und Geschlechtergerechtigkeit bei 
Innovationsminister Pinkwart keinen großen Stellenwert." kommentiert 
Janett Schmiedgen, Vorstandsmitglied des fzs, die Ereignisse in 
Nordrhein-Westfalen. "Dabei ist es gerade wichtig, Studentinnen und 
Promoventinnen aktiv zu fördern und dadurch den immer noch männlich 
dominierten Wissenschaftsbetrieb aufzubrechen." erläutert Janett 
Schmiedgen abschließend.


Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Jana Hoffmann 0178 8019206
Janett Schmiedgen 0163 7593561