[fzs-pressemitteilung] Der freie zusammenschluss von
studentInnenschaften solidarisiert
sich mit den AutobahnprotestlerInnen
Elke Michauk
elke.michauk at fzs.de
Mit Aug 8 11:56:16 CEST 2007
Berlin/Hessen
Im vergangenen Sommer haben die Studierenden in Hessen gegen
Bildungs- und Sozialabbau im allgemeinen sowie die Einführung von
Studiengebühren im speziellen demonstriert. Im Rahmen von
friedlichen Protesten kam es zur Blockkade von Kreuzungen in
Frankfurt oder Darmstadt, sowie zur Besetzung von Autobahnen.
Am gestrigen Dienstag wurde gegen einen der Angeklagten, einen
23jährigen Lehramtsstudenten, das Urteil gesprochen: 90
Tagessätze à 20 €. Dies entspricht 1800 € Geldstrafe. Mit dem
Urteil übertraf das Gericht die Forderungen der
Staatsanwaltschaft. Diese hatte 60 Tagessätze gefordert.
„Dieses Urteil zeigt deutlich, dass es in der BRD politische
Urteile zu geben scheint. Ziviler Ungehorsam wird hart bestraft“,
so Konstantin Bender, Mitglied des Vorstandes des fzs. „Kreative,
Friedliche Proteste scheinen in einem demokratischen Land, wie es
die Bundesrepublik ist, nicht gewollt zu sein. Daran schließt
sich die Frage an, ob eine Demokratie in der keineR mehr sagen
darf, dass sie keine mehr ist, wirklich noch eine Demokratie ist.“
Mit der, nach Ansicht des freien zusammenschluss von
studentInnenschaften, überzogenen Geldstrafe wurde an einem der
vielen Hundert Studierenden ein Exempel statuiert. Dieses Urteil
soll friedliche Studierende von berechtigten, friedlichen
Protesten gegen Ungerechtigkeit und soziale Selektion abhalten.
Mit der Höhe der Geldstrafe ist der angehende Lehramtsstudent
knapp an einer Vorstrafe vorbeigeschrammt und das vor dem
Hintergrund, dass er – wie die zusammen mit ihm angeklagten
Studierenden – die Protestierenden zu einem friedlichen Abzug von
der Autobahn aufgefordert bewogen hat.
„Wir lassen uns unser im Grundgesetz verankertes Recht auf freie
Meinungsäußerung nicht nehmen“, so Elke Michauk, ebenfalls
Mitglied im Vorstand des fzs. „Die Proteste werden auch in den
kommenden Semestern weitergehen. Politisches Maulkörbe wie sie
die Justiz durch hohe Geldstrafen verhängt, sind vollkommen
unangemessen.“
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