[fzs-pressemitteilung] fzs: Kritik an ASSIST gerechtfertigt
Regina Weber
regina.weber at fzs.de
Sam Feb 25 17:19:52 CET 2006
*fzs: Kritik an ASSIST gerechtfertigt*
Dachverband unterstützt AStA der Universität Potsdam
Mit großem Erstaunen nahm der freie zusammenschluss von
studentInnenschaften (fzs) die heutigen Artikel in den Potsdamer
Neuesten Nachrichten(1) zur Kenntnis, in denen der Uni-Assist e.V. dem
AStA der Universität Potsdam mit einer Klage droht. Die Potsdamer
Studierendenvertretung übte vehemente Kritik am
ASSIST-Bewerbungsverfahren, weil es ausländische Studierende
benachteilige.
Zwar begrüßt der fzs ein bundeseinheitliches Bewerbungsverfahren für
ausländische Studierende, doch ist ASSIST zurzeit "eher eine zusätzliche
Hürde für ausländische Studierende als eine Hilfe", so fzs-
Vorstandsmitglied Regina Weber. "Dies zeigt sich vor allem in dem
generellen Bewerbungsrückgang an vielen Hochschulen seit der
Einführung von ASSIST."
"Eine Bewerbung über das ASSIST-Verfahren kostet zurzeit 50 Euro pro
Bewerbung. Als 'einheimischer' Studienbewerber zahlt man nichts. Die
Benachteiligung von ausländischen StudienbewerberInnen ist
offensichtlich, die Praxis der Gebührenpflicht ist natürlich eine Form
von Diskriminierung", so Tamás Blénessy, fzs-Referent für
Antifaschismus und Antirassismus.
ASSIST stellt zurzeit eine von vielen Hürden dar, die ausländische
StudienbewerberInnen überwinden müssen, um ein Studium in Deutschland
beginnen zu können. Neben den Visakosten, Gebühren für den Nachweis
entsprechender Sprachkurse und den Kosten für die Bewerbung via ASSIST
gibt es weitere rechtliche Hürden, wie zum Beispiel eine stark begrenzte
Arbeitserlaubnis oder die Zahlung eventueller Kosten für eine
Abschiebung auf ein Sperrkonto - selbstverständlich vor der Einreise.
Blénessy: "Diese Mechanismen stehen einer Internationalisierung der
Hochschulen diametral entgegen. Anstatt die Hochschulen wirklich zu
öffnen, werden die finanziellen Hürden für ausländische Studierende
weiter verschärft. Analog zur Zuwanderungspolitik des Bundes wird hier
nach ökonomischen Kriterien gesiebt. Für ausländische
StudienbewerberInnen aus 'bildungsfernen Schichten' ist ein Studium in
Deutschland schlichtweg unbezahlbar."
Der fzs fordert eine Abschaffung der Gebührenpflicht für die Bewerbung
via ASSIST, genauso wie die Bereitstellung von gebührenfreien
Sprachkursen für ausländische StudienbewerberInnen. Die Unterscheidung
zwischen Deutschen, EU-AusländerInnen und sonstigen AusländerInnen ist
eine diskriminierende Ungleichbehandlung, die sich auch im
ASSIST-Verfahren widerspiegelt.
Für weitere Rückfragen steht unser Referent für Antifaschismus und
Antirassismus, Tamás Blénessy, per eMail unter tamas.blenessy at fzs.de
bzw. per Telefon unter
(0179) 2368893 zur Verfügung.
(1) siehe unter http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/
24.02.2006/2373518.pnn