[fzs-pressemitteilung] Nur für Reiche? - Studiengebühren in Baden-Württemberg
Christian Berg
christian.berg at fzs.de
Don Dez 15 13:47:43 CET 2005
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
anbei übersende ich Ihnen die Pressemitteilung des freien
zusammenschluses von studentInnenschaften (fzs) zur heute beschlossenen
Einführung von Studiengebühren in Baden-Württemberg.
Bei Fragen steht Ihnen zur Verfügung:
Christian Berg, 0163 / 75 93 560
Jochen Dahm (Aktionsbündnis gegen Studiengebühren), 0175 / 17 653 17
Mit freundlichen Grüßen,
Christian Berg
für den Vorstand des fzs
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Nur für Reiche?
fzs kritisiert Einführung von Gebühren in Baden-Württemberg
Berlin (fzs). Mit heftiger Kritik reagierte der freie zusammenschluss
von studentInnenschaften (fzs) auf die Einführung von Studiengebühren in
Baden-Württemberg. Der studentische Dachverband fürchtet massive
Auswirkungen für einkommensschwache Studierende und bezweifelt, dass die
Einnahmen den Hochschulen zugute kommen.
Christian Berg, Vorstandsmitglied im fzs, erklärte dazu: "Wir gehen
davon aus, dass vor allem Menschen aus einkommensschwachen Familien
künftig vom Studium abgeschreckt werden. Studiengebühren bedeuten für
viele junge Menschen eine Schuldenfalle. Das hat mit Chancengleichheit
nichts mehr zu tun." Der fzs geht ferner davon aus, dass die Gebühren
den Hochschulen keine zusätzlichen Einnahmen bringen werden. Die hohen
Verwaltungsausgaben und notwendigen Rücklagen würden bis zu 40 % der
Gebühren verschlingen, so der fzs. "Dem wird man nur mit einer
Erhöhung der Gebühren in den nächsten Jahren begegnen können. Der Weg
ist also klar vorgegeben: Der Staat zieht sich weiter aus seiner
Verantwortung zurück, während Studiengebühren die wegbrechenden
öffentlichen Mittel kompensieren müssen", so Berg.
Als unverschämt bezeichnete Berg den Wortbeitrag von Werner Pfisterer
(CDU). Pfisterer hatte darauf verwiesen, dass Studierende nur weniger
Bier trinken müssten, um ihre Studiengebühren bezahlen zu können.
Erwerbstätigkeit sei bei Studierenden normal. "Mit keinem Wort wird
respektiert, dass viele Studierende schon heute massive finanzielle
Probleme haben. Für all diese hat die Union nur Spott und Hohn übrig.
Bildung soll also nur noch für Reiche möglich sein."
Die Debatte um Studiengebühren ist mit dem heutigen Beschluss längst
nicht beendet: "Wir werden weiterhin gegen Studiengebühren kämpfen. Dass
der Wahlkampf in Baden-Württemberg kurz bevorsteht, ist ein willkommener
Anlass. Die im Eilverfahren vollzogene Einführung von Studiengebühren
wird uns nicht daran hindern, die Landesregierung bloßzustellen", so
Berg abschließend. Für den Landtagswahlskampf kündigte der fzs eine
landesweite Kampagne an.
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