[fzs-newsletter] * gesellschaft - macht - geschlecht * // Newsletter November 2013

anna anna.haucke at fzs.de
Fr Nov 1 12:07:07 CET 2013


Liebe Alle,


schon wieder ist ein Monat um, es wird dunkler und kälter, der böse Winter kommt. Aber bei all dem Dunkel erwarten uns in den nächsten Tagen ganz viele spannende, aufregende und interessante Veranstaltungen im Rahmen der Aktionstage * gesellschaft – macht – geschlecht *. Daher liegt in diesem Monat der Schwerpunkt darauf einige der Veranstaltungen vorzustellen und euch darauf hinzuweisen wo sich überall Menschen mit den verschiedenen Facetten von Sexismus, Homo- und Trans*phobie auseinandersetzen um dem Ganzen Widerstand entgegenzusetzen. Und wie immer: schickt uns eure Lieblingsartikel, Websites und Studien für die nächste Ausgabe.



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INHALT: 




I. Pressemitteilung des fzs: „*gesellschaft – macht – geschlecht * Aktionstage gegen Sexismus und Homophobie „

II. Diese Hochschulen sind dabei: Von Würzburg über Aachen, Bielefeld und Dresden bis Rostock.


III. Was passiert so – eine kleine Vorschau in Häppchenform.


IV. Aktuelles aus der Medienwelt



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I. Pressemitteilung des fzs:


„*gesellschaft – macht – geschlecht * Aktionstage gegen Sexismus und Homophobie „



// 4.11.2013: Vielfältige Veranstaltungen schaffen Bewusstsein für die unterschiedlichen Dimensionen von Sexismus und Homophobie – ein Zeichen des Widerstands.


An diesem Montag starten bundesweit an über 15 Hochschulen die Aktionstage * gesellschaft – macht – geschlecht *, zu denen der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) in diesem Jahr zum achten Mal aufgerufen hat.

Katharina Mahrt, Vorstandsmitglied im fzs, erklärt das Motto der Aktionstage: "Die Hochschule ist kein von gesellschaftlichen Machtstrukturen freier Raum. Gesellschaft macht Geschlecht und Macht führt auch entgegen Behauptungen des Erreichens der Gleichberechtigung weiterhin zu Diskriminierungen.Wir möchten im Rahmen der Aktionstage die Diskussion zu diesem Umstand anregen und auf immer noch existierende Diskriminierungen und Ausschlüsse hinweisen."

Die Bandbreite der Veranstaltungen reicht dabei von Filmscreenings über Diskussionsveranstaltungen bis hin zu Workshops in denen die Teilnehmer*innen sich explizit mit Dingen beschäftigen können, die gängige Geschlechterrollen ihnen vorenthalten. Dabei weisen auch viele der angekündigten Veranstaltungen thematisch auf die Überschneidungen mit anderen Diskriminierungen hin. Die Situation einer studierenden Mutter wird plötzlich noch viel prekärer, wenn sie keinen deutschen Pass hat. Eine ohnehin schwierig durchzuführende geschlechtsangleichende Operation wird ohne ein auffangendes Finanzpolster im Rücken fast unmöglich.Der Mix aus Kultur und Politik, der von Dresden über Bielefeld bis nach Regensburg geboten wird, zeigt dabei, dass es Widerstand gibt, wenn, wie eine aktuelle Studie der Ruhr-Uni Bochum zeigt über 55 Prozent der europäischen Studentinnen in der Zeit ihres Studiums sexuelle Grenzüberschreitungen erleben müssen.

„Egal, wo und wann Menschen aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert, ausgeschlossen oder angegriffen werden, müssen wir gemeinsam gegen Sexismus und Homophobie vorgehen." sagt Jan Cloppenburg, ebenfalls Vorstandsmitglied im fzs.

Auf der Webseite der Aktionstage findet sich der diesjährige Aufruf und die genauen Programme der beteiligten Hochschulen: www.kein-sexismus.de






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II. Diese Hochschulen sind dabei: Von Würzburg über Aachen, Bielefeld und Dresden bis Rostock.


// Sicherlich sind noch einige Hochschulen mit Programmen zu den Aktionstagen dabei, die hier noch nicht mit aufgeführt sind, aber auch so ist die Liste beeindruckend. Vielen Dank an alle Asten, Initiativen, Vereine und Gruppen die dabei sind und nicht müde werden die Themen auf die Tagesordnung zu setzen und die Diskussion darüber weiterführen.


In alphabetischer Reihenfolge sind die Programme der folgenden Hochschulen eingegangen und auf der Seite kein-sexismus.de einsehbar:


- RWTH Aachen

- Beuth Hochschule Berlin

- Uni Bielefeld

- TU Dresden

- Uni Eichstätt-Ingolstadt

- Uni Frankfurt Oder

- Uni Freiburg

- Uni Göttingen

- Uni Jena – Autonomes Gleichstellungsreferat

- Uni Konstanz

- Uni Mainz

- Fachhochschule Münster

- Uni Regensburg

- Uni Rostock

- Uni Würzburg




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III. Was passiert so – eine kleine Vorschau in Häppchenform.



// RWTH Aachen

In Aachen findet am Dienstag ein Poetry Slam statt, der nach viel Spaß klingt:


DIENSTAG, den 12.11.2013

Poetry Slam

Weil die Sprache unsere Vorstellungen von der Welt prägt und weil beim Poetry Slam im Mittelpunkt steht, was man mit ihr machen kann, darf diese Veranstaltung auf keinen Fall fehlen! Moderiert wird der Abend von Johannes Floehr, slammen werden für Euch Lisa Schöyen, Luise Frentzel, Michael Heide, No Limit, Christian Gottschalk. Den musikalischen Abschluss liefert Cathérine de la Roche.

20:00 Uhr // Autonomes Zentrum (AZ), Vereinsstr. 25 (neben dem Hbf)



// Beuth Hochschule Berlin

An der Beuth-Hochschule in Berlin werden am Dienstag Filme gezeigt:


DIENSTAG, den 5.11.2013

Kurzfilm + Spielfilm

Als WarmUp gibt es ein Kurzfilm über Gleichstellung (sbemühungen) und Genderentwürfe im Universitätsbetrieb.

Nach einer Pause geht es dann weiter mit Tomboy.

18 Uhr // A 127 (INI II + VIII)



// Uni Bielefeld

Die Uni Bielefeld fängt ihre Aktionstage neben einer durchgängig laufenden Comicausstellung mit folgender Veranstaltung an:


„Queer und (Anti-)Kapitalismus“

Buchvorstellung des Buches von Salih Alexander Wolter & Heinz-Jürgen Voss

08.11. | 14 Uhr | H9


Die„Erfolgsgeschichte“ der bürgerlichen Homo-Emanzipation in westlichen Industriestaaten fällt mit der neoliberalen Transformation der Weltwirtschaft zusammen. Während vor allem weiße schwule Männer Freiheitsgewinne verbuchen, kommt es zu einem entsolidarisierenden Umbau der Gesellschaft, verbunden mit zunehmend rassistischen Politiken im Innern; zugleich dient der «Einsatz für Frauen- und Homorechte» als Begründung für militärische Interventionen im globalen Süden. Dabei waren es schon 1969 in der New Yorker Christopher Street «Schwarze und Drag Queens/Transgender of colour aus der Arbeiterklasse», die den Widerstand gegen heteronormative Ausgrenzung und Gewalt trugen und «sich in Abgrenzung zu weißen Mittelklasse-Schwulen und -Lesben ‹queer› nannten, lange bevor deren akademische Nachfahren sich diese Identität aneigneten» (Jin Haritaworn). Doch auch hierzulande sind es die queer People of Color, die aktivistisch wie theoretisch gesamtgesellschaftliche Perspektiven jenseits des gängigen Homonationalismus entwickeln. Hierauf aufbauend diskutieren Voß und Wolter die Veränderungen der Geschlechter- und sexuellen Verhältnisse der Menschen unter zeitlich konkreten kapitalistischen Bedingungen.



// TU Dresden

In Dresden starten die Aktionstage mit folgender Veranstaltung am Montag, den 4.11.2013


Vortrag: Colours of Feminism // 16.40-18.10 Uhr, Beyerbau Raum 117


Welche „Farbe“ haben Feministinnen? Oder ist Feminismus „farblos“? Wer gilt in feministischen Kreisen als „farbig“? Und wer als „farbenblind“? Diese und ähnliche Fragen werden in aktivistischen Frauenkreisen immer wieder aufs Neue gestellt und führen auf die falsche Fährte. Denn der angloamerikanische Kampfbegriff Colors lässt sich nicht mit „Farben“ oder „farbig“ übersetzen. Vielmehr ist von Widerstand die Rede: Women of Color sind Frauen des Widerstands! Und widerständige Frauenpositionen gibt es innerhalb der weißen deutschen Mehrheitsgesellschaft viele. Doch gerne werden diese auf einer einzigen Positionierung reduziert, in einer einzigen Stimme verein(nahm)t – von jenen weißen Feministinnen, die die Kategorie Gender für sich beanspruchen, entdependieren und eigenständig verhandeln.


Referentin: Natasha Kelly, Kommunikationswissenschaftlerin und Mitarbeiterin am Centre for Transdisciplinary Gender Studies an der Berliner Humboldt Universität.




// Uni Eichstäät-Ingolstadt

Hier beginnen die Aktionstage mit folgender Veranstaltung:


MONTAG, den 04.11.2013
10:00 Uhr - 11:30 Uhr

Workshop "Why gender matters!"



// Uni Frankfurt/Oder

In Frankfurt/Oder wird am Mittwoch der Bedeutung von trans*inter* auf den Grund gegangen:


MITTWOCH, den 6.11.2013

trans*inter* - was heißt das überhaupt und was hat das mit mir zu tun?

Ein Workshop zu den Unwegsamkeiten von Geschlechtern mit Marek*Elias*Sancho* Höhne vom TransInter- Queer e.V., Berlin

17:00 - 21.00 Uhr // GD 04


Was bedeutet Geschlecht und gender für uns alle in unseren Alltagen? Wie leben wir gender jeden Tag? Wann entscheiden wir uns welchen Rock, welche Hose, welche Bluse, welches Hemd wir tragen? Wer schminkt sich wann und wer darf in welchen Kontexten den Glitzernagellack tragen? Was heißt es für uns persönlich, dass gender unsere Alltage bestimmt? Warum müssen manche menschen immer gut geschminkt sein, während es für andere verpönt ist? Wie verlaufen Geschlechtergrenzen und was macht aus, wer als weiblich oder männlich gelesen wird? Was bedeutet es trans*, inter* oder queer verortet zu sein? Welche rechtlichen und medizinischen Grundlagen gibt es eigentlich in Bezug auf trans* und inter* Körper? Und mit welchen Herausforderungen sehen sich inter* und trans* Personen im Alltag konfrontiert? Woher wissen menschen eigentlich, welche gender sie leben wollen und wie wird Ihnen das verwehrt? Und was ist eigentlich Transphobie? Wenn ihr Lust habt euch einmal Gedanken zu machen was Geschlecht in unserer aller Alltage bedeutet und welche Auswirkungen das für trans* und inter* Personen hat, seid ihr hier genau richtig.



// Uni Freiburg

An der Uni Freiburg wird jeden Tag folgende Ausstellung zu sehen sein:


11-14 Uhr (jeden Tag)

Ausstellung „Ach, so ist das“ mit 20 Comics von Martina Schradi über reale Diskriminierungserfahrungen von LSBTTIQ*-Menschen.

Mensa Rempartstraße



// Uni Göttingen

An der Uni Göttingen kann mensch sich am Dienstag mit folgendem Thema befassen:


DIENSTAG, den 5.11.2013

My body, my choice? Abtreibung ist Frauenrecht! - Podiumsdiskussion

18:00 Uhr ZHG 101



// Uni Jena

In Jena wird ein am Samstag stattfindender Workshop zu Kampfsport verbunden mit folgender Veranstaltung:


MITTWOCH, den 6.11.2013

Vortrag: Das Aggressionstabu im Feminismus - Zum emanzipatorischen Potential von Kampfsport

Ein Vortrag von Caroline Alisa Sosat

18:00, Carl-Zeiss-Straße 3, R. 308



// Uni Mainz

Am Montag geht es hier los mit folgendem Thema:


Sexismus und Rassismus als interdependente Wirkung in der Darstellung von Schwarzen Frauen

von Denise Bergold-Caldwell, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Marburg
Mo 04.11.2013, 18-20 Uhr im SBI 00-142 (Ausweichfläche Physiologie)

 

Sexualität ist eine zentrale Kategorie, die Identitäten und  Positionierungen in der Gesellschaft stark beeinflusst. Im Vortrag  wird die zentrale Bedeutung von Sexualität und zugeschriebener Sexualität vorgestellt und mit Rückgriff auf Foucault und gleichzeitiger Kritik an ihm diskutiert. Die sexistische Darstellung  von Schwarzen Frauen stellt dabei den Fokus dar, in dem die interdependente Wirkung von Rassismus und Sexismus deutlich wird. Wie tief dieses Zusammenspiel auf die Möglichkeit wirkt, sich zu zeigen, zeigt die häufig auf ganz bestimmte Weise sexualisierte Bebilderung



// Fachhochschule Münster

Die Fachhochschule Münster diskutiert anhand eines Films am Dienstag:


Geschlechterrollen sind gesellschaftlich konstruiert. Wir haben bestimmte Vorstellungen von Geschlechtern. Entsprechen diese Vorstellungen wirklich der Realität? Auf Grundlage des Films »Itty Bitty Titty Committee« möchten wir uns mit dieser Problematik in Form einer offenen Diskussion kritisch auseinander- setzen. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Aktionstage »Gesellschaft macht Geschlecht« des freien zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) statt.

DIENSTAG, den 5. November 2011 im Asta-Raum, Von-Steuben-Straße 10



// Uni Regensburg

Die Veranstaltungen an der Uni Regensburg beginnen am Montag mit folgender Veranstaltung:


MONTAG, 4. November- (im Raum H44)
Geschlecht und Gesellschaft: Konstruktion - Rolle - Performanz.

Vortrag und Diskussion. Thomas Jahnke



// Uni Rostock

Am Freitag spricht die Historikerin* Eva Jobs zu folgendem Thema:


FREITAG 15.11.2013

„Geheime Männerbünde“ - Nachrichtendienste als (H)Orte von Männlichkeit, von Eva Jobs, Historikerin (Universität Marburg / Berlin)

voraussichtlich im Raum 124/Haus 1/Ulmencampus



// Uni Würzburg

Hier spricht Helga Hansen am Freitag:


FREITAG, den 8.November 2013

„Feministischer Aktivismus im Internet“

Vortrag von Helga Hansen (Journalistin, Bloggerin)

18 Uhr // Wittelsbacher Platz, Raum 02.206


Alle Programmpunkte findet ihr hier: http://www.kein-sexismus.de/programm/aktionstage_2013/index.html


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IV. Aktuelles aus der Medienwelt


Und nur damit ihr nicht an Link-Mangel leidet in den folgenden Wochen, trotz all der tollen Veranstaltungen die überall stattfinden, hier ein paar neue Infos, die ganz ohne Rausgehen funktionieren:



// „Ich. Will. Rosa.“ - Süddeutsche Zeitung vom 19.10.2013


Ein Artikel über Gender Marketing für Kinder:

http://www.sueddeutsche.de/stil/gender-marketing-fuer-kinder-ich-will-rosa-1.1798253


Und dazu passende Hintergrundinfos:

Die Kampagne Pink Stinks http://pinkstinks.de/


Und ein Artikel von Charlott, der einige Diskussionspunkte aufmacht:

„Pretty in Pink“ - http://maedchenmannschaft.net/tag/pink-stinks/



// The Everyday Sexism Project


Anja hat mir den Link zu einem Projekt geschickt, dass ähnlich wie der hashtag #Aufschrei und das Projekt ihollaback.org Situationen und Geschichten von Übergriffen sammelt.

Solche Projekte sind sicherlich sehr nützlich um Sichtbarkeit für den häufig verneinten Alltagssexismus zu schaffen, bergen aber auch Diskussionsbedarf. Darum geht es aber ja auch bei unserer Linksammlung. Hier Anjas Hinweis dazu:

„Leider gibt es keine Triggerwarnungen irgendwo auf der Website oder in den Texten, die z.T. recht bildlich sexuelle Übergriffe beschreiben. Auch wird Verfasserinnen* "nur" angeboten, ihre Erfahrungen auszuschreiben; es gibt keine Möglichkeit, mit anderen Verfasserinnen* in Kontakt zu kommen, und Hinweise, bzw. Links, zu Webseiten für emotionale/psychologische Hilfe oder rechtliche Hilfe werden auch nicht zur Verfügung gestellt.“


http://deutschland.everydaysexism.com/

http://www.theguardian.com/lifeandstyle/the-womens-blog-with-jane-martinson/2013/apr/16/everyday-sexism-project-shouting-back




// „Samstagabendbeat mit Angel Haze“


Wer sich bei all dem Herbstwetter wieder in den Sommer zurückträumen will, wird sich vielleicht über diesen Remix freuen. Angel Haze veröffentlicht eine eigene Version des Sommerhits Same Love von Mackelmore. Diskussionshintergrund und vor allem den großartigen Track findet ihr hier:

http://maedchenmannschaft.net/samstagabendbeat-mit-angel-haze/

http://feminspire.com/stop-telling-queer-people-to-be-grateful-for-macklemore/





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