PM: BAföG-Teilreform zum Sommersemester 24 umsetzen!
Niklas Röpke | fzs-Vorstand
niklas.roepke at fzs.de
Fr Nov 17 02:42:12 CET 2023
Sehr geehrte Medienschaffende,
untenstehend sowie im Anhang können Sie ein Statement des Dachverbands
von Studierendenvertretungen in Deutschland – fzs e.V. – zu den
Ergebnissen der Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses finden.
Das Statement ist ebenfalls auf unserer Website abrufbar:
www.fzs.de/category/presse
Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne telefonisch oder per Mail zur
Verfügung:
Niklas Röpke, Vorstandsmitglied, u.a. zuständig für
Studienfinanzierung und Studentisches Wohnen
tel.: +49 1577 2532231
e.: vorstand at fzs.de
Mit freundlichen Grüßen
Niklas Röpke
BAföG-Teilreform zum Sommersemester 24 umsetzen!
Der freie zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) e.V., der
Dachverband von Studierendenvertretungen in Deutschland ist erfreut über
die 150 Millionen Euro, die der Haushaltsausschuss für eine Reform des
BAföG bereitstellt, aber appelliert:
• dass bereits zum Sommersemester 2024 die nun finanziell möglichen
Reformen umgesetzt werden sollen,
• dass die BAföG-Bedarfssätze jetzt mindestens auf das
Existenzminimum, also den Bürgergeldregelsatz, angehoben werden müssen,
und das Ziel der Überwindung der studentischen Armut nicht aus den Augen
verloren werden darf,
• dass das BAföG als Vollzuschuss ausgezahlt werden muss, um
Studieninteressierten aus einkommensschwächeren Familien die berechtigte
Befürchtung vor einem Schuldenberg zu nehmen sowie
• mindestens die offenen Vereinbarungen des Koalitionsvertrages
(Verlängerung der Förderhöchstdauer um mindestens 2 Semester,
Erleichterung des Studienfachwechsels, Einrichtung einer
Studienstarthilfe und der Teilzeitförderung) umgesetzt werden.
„Die Appelle des fzs und vieler weiterer Studierendenverbände haben
Gehör gefunden: Es ist ein wichtiges Signal, dass der Haushaltsausschuss
einen großen Fehler des FDP-geführten Bundesministeriums für Bildung und
Forschung (BMBF) korrigiert und Mittel für eine Teil-Reform
bereitstellt. Nun ist das BMBF am Zug, diese Mittel zeitnah in ein
BAföG-Änderungsgesetz zu gießen - die Studierenden sind auf eine
umfangreiche Reform angewiesen! Mehr als 1/3 der Studierenden verfügen
über weniger als 800€ im Monat - die Lage der Studierenden ist
dramatisch, wir brauchen jetzt eine umfangreiche Reaktion. Mit 150
Millionen Euro wird studentische Armut nicht überwunden werden können,
für eine echte BAföG-Strukturreform brauchen wir mittelfristig deutlich
mehr! “
Niklas Röpke, fzs-Vorstandsmitglied
Mit einer Erhöhung der Bedarfssätze kann das BMBF einer kommenden
Klatsche des Bundesverfassungsgerichts zuvorkommen. Der fzs und die GEW
unterstützen eine laufende Klage vor dem Bundesverfassungsgericht, die
sich mit der Verfassungsmäßigkeit der BAföG-Bedarfssätze
auseinandersetzt. Aktuell liegen die Sätze unter dem
Unterhaltsbedarfssatz der Düsseldorfer Tabelle und verletzen damit das
Grundrecht auf Gewährleistung eines menschenwürdigen Existenzminimums,
da sind sich Expert*innen, wie der Anwalt Joachim Schaller, einig.
Deshalb ist es wichtig, dass die Mittel für das BAföG nicht nur einmalig
2024 angepasst werden, sondern für 2025 ein weiteres Mal deutlich
angehoben werden, um die Finanzierung der anstehenden Reformen zu
sichern.
In Zeiten verschiedener wirtschaftlicher Krisen dramatisierte sich auch
die soziale Lage der Studierenden in Deutschland weiterhin. 76% der
Studierenden, die alleine oder in einer WG wohnen waren nach Angaben des
Statistischen Bundesamtes 2021 armutsgefährdet. Diese Zahl wird sich in
den letzten zwei Jahren in Anbetracht der Inflation erhöht haben.
Zeitgleich brachen andere Formen der Studienfinanzierung als
realistische Option weg: der KfW-Kredit hat sich mit einem Zinssatz von
9,01% zu einer Schuldenfalle entwickelt. Was es jetzt braucht, ist eine
massive Investition ins BAföG und einen mutigen Schritt in Richtung
Bildungsgerechtigkeit.
--
e.: niklas.roepke at fzs.de
m.: +49 1577 2532231
Pronomen: er/ihn
freier zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) e.V.
Katrin Greiner, Fay Uhlmann, Sascha Wellmann, Niklas Röpke
- Vorstand -
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Der freie zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) e.V.
ist der überparteiliche Dachverband von Studierendenschaften in der BRD.
Mit rund 90 Mitgliedern vertritt der fzs über eine Million Studierende.
Der fzs ist Mitglied im europäischen Studierendendachverband ESU
- European Students’ Union.
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