PM: Studierendenvertretung: Zeit für direkte Verhandlungen zum bundesweiten Semesterticket!
Sebastian Zachrau
sebastian.zachrau at fzs.de
Mi Mai 31 12:40:19 CEST 2023
Sehr geehrte Damen und Herren,
Nach dem Scheitern der gestrigen Beratungen des
Deutschlandticket-Koordinierungsrates zu einem bundesweiten
Semesterticket äußert sich der studentische Bundesverband fzs:
„Die Hinterzimmerberatungen sind gescheitert. Unseren Informationen
zufolge war es die Vertretung des bayerischen Verkehrsministeriums, die
die Zustimmung zur Beschlussvorlage der Länder verweigert hat. Das
politische Geschacher um die Mobilität von 3 Millionen Studierenden
findet damit seinen vorläufigen Höhepunkt“, stellt Pablo Fuest vom
freien zusammenschluss von student*innenschaften fest.
„Es ist höchste Zeit, mit den Studierenden statt nur über sie zu
sprechen. Auch die gestern gescheiterte Beschlussvorlage hatte
Schwächen, die einer erfolgreichen Umsetzung eines bundesweiten
Semestertickets im Wege stehen würden. So wurden lokale Bedarfe völlig
ausgeklammert, die Studierendenschaften hätten also teure
Zusatzvereinbarungen mit ihren Verkehrsbetrieben schließen müssen“,
erklärt Rahel Schüssler, ebenfalls im Vorstand des fzs.
„Wir werden nicht tatenlos abwarten, ob auf der nächsten
Verkehrsministerkonferenz im September die CSU einlenkt und
Bundesverkehrsminister Wissing seine Zustimmung gibt. Wenn die Politik
mittelfristig nicht liefern kann, müssen Verkehrsbetriebe und
Studierendenschaften gemeinsam einen Entwurf ausarbeiten. Wir erwarten,
dass alle Beteiligten den Ernst der Lage erkennen und den Weg für
direkte Gespräche freigeben!“, fordert Pablo Fuest.
Hintergrund: Aktuelle Semesterticket-Verträge sind laut mehreren
Rechtsgutachten nicht mehr rechtssicher. Da es mit dem Deutschlandticket
eine unwesentlich teurere Alternative gibt, die individuell erworben
werden kann, steht die Verhältnismäßigkeit eines für alle
immatrikulierten Studierenden verbindlichen Semesterticketvertrags in
Frage. Unter anderem ein Gutachten der renommierten
Beratungsgesellschaft Ernst&Young im Auftrag des Verkehrsministeriums
NRW legt eine Verpflichtung der Studierendenvertretungen nahe,
Nachverhandlungen mit den Verkehrsbetrieben aufzunehmen. Mehrere
Studierendenschaften in Berlin haben ihre Semesterticketverträge bereits
zum Wintersemester gekündigt.
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Sebastian Zachrau
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