PM: Exzellenzinitiative reloaded - ein Abgesang an Demokratie und Vielfalt in Dauerschleife

fzs e.V. presse at fzs.de
Mo Apr 18 05:58:03 CEST 2016


Sehr geehrte Damen und Herren,

wir bitten um Beachtung und weitere Verwendung der folgenden 
Presseerklärung "Exzellenzinitiative reloaded - ein Abgesang an 
Demokratie und Vielfalt in Dauerschleife" des freien zusammenschlusses 
von student*innenschaften zu den Verhandlungen über die Fortführung der 
Exzellenzinitiative.

Mit freundlichen Grüßen,
Mandy Gratz

freier zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) e.V.
- Vorstand -

Exzellenzinitiative reloaded - ein Abgesang an Demokratie und Vielfalt 
in Dauerschleife

Am 22.4.2016 verhandeln die Wissenschaftsminister*innen des Bundes und 
der Länder in der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) über die 
Nachfolge der Exzellenzinitiative. Als bundesweiter Dachverband übt der 
freie zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) erneut Kritik an 
der Weiterführung der Exzellenzinitiative und fordert die staatliche 
Ausfinanzierung für alle Hochschulen.

Marie Dücker im Vorstand des fzs erläutert: "Die aktuelle Entwicklung 
ist vollkommen absurd: Hochschulen, die durch Drittmittel bereits 
finanziell ausgestattet sind, werden durch die Auswahlkriterien der 
Exzellenzinitiative noch mehr gefördert. Jene, die dringend 
Unterstützung benötigen, gehen leer aus. Wer eine vielfältige, 
demokratische Bildungslandschaft will, darf die finanziellen Mittel 
hierfür nicht durch wettbewerbliche Vergabe künstlich verknappen. Daher 
bleiben wir bei unserer Forderung: Weg mit der Exzellenzinitiative und 
her mit der bedarfsdeckenden, staatlichen Grundfinanzierung!"

Ben Seel, ebenfalls Mitglied im Vorstand des fzs klagt an: "Die 
Exzellenzinitiative ist der Abgesang für freie und demokratische 
Bildung. Wettbewerb nach marktwirtschaftlichen Kriterien und noch mehr 
Gestaltungsmacht in den Händen der Hochschulleitungen - so lassen sich 
die sogenannten Erfolge und Ziele der Exzellenzinitiative 
zusammenfassen. Am härtesten trifft diese angebliche Exzellenz oder eben 
ihre angebliche Abwesenheit diejenigen, die am wenigsten mitreden 
dürfen: Student*innen und Mitarbeiter*innen. Unterfinanzierung, prekäre 
Lebensrealitäten und weiterer Demokratieverlust sind das Ergebnis dieser 
einseitigen Förderung."

Mandy Gratz, ebenso Mitglied im Vorstand des fzs weiter dazu: 
"Besonders bedenklich ist der immer noch aktuelle Vorschlag der 
Imbodenkommission, den Hochschulleitungen durch eine gesonderte 
Universitätspauschale  noch mehr Verfügungsgewalt über Finanzmittel zu 
geben. Wer hier noch von demokratischer Hochschule fabuliert, lügt sich 
in die Taschen und mag der Realität wohl nicht ins Auge sehen. Die 
Exellenzinitiative heizt nicht nur zerstörerisches Konkurrenzdenken an, 
sondern befeuert auch den fortschreitenden Demokratieabbau an 
Hochschulen."

Sandro Philippi, Mitglied im gleichen Vorstand stellt abschließend 
fest: "Die aktuellen Debatten drehen sich darum, nach welchen Schlüsseln 
knapp gehaltene Ressourcen am besten verteilt werden. Dabei geht es um 
die Qualität von Wissenschaft und Bildung. Doch diese lässt sich weder 
über quantitative Indikatoren noch über kurzsichtige Markmechanismen 
klären. Die Kriterien wissenschaftlicher Güte und Relevanz sind 
wesentlich spezifischer. Sie ließen sich nur in einem offenen 
diskursiven und damit demokratischen Rahmen bestimmen. Doch dabei würde 
letztlich die Frage aufkommen, warum denn die finanziellen Ressourcen im 
Ganzen so knapp gehalten sind. Schließlich ist es möglich und nötig mehr 
Geld bereit zu stellen."

Kontakt
Marie Dücker, 015772532231, marie.duecker at fzs.de
Ben Seel, 015120942563, ben.seel at fzs.de
Mandy Gratz, 015116807671, mandy.gratz at fzs.de
Sandro Philippi, 01782324494, sandro.philippi at fzs.de