[fzs-pressemitteilung] Ein aktionsreicher Januar: Demonstrationen
und Proteste
Regina Weber
regina.weber at fzs.de
Don Jan 17 12:02:10 CET 2008
Ein aktionsreicher Januar: Demonstrationen und Proteste
Jahrestag des Verfassungsgerichtsurteils, Gebührenboykott und
Aktionen gegen Kopfnoten in NRW
Das neue Jahr beginnt mit Protesten gegen die Bildungs- und
Hochschulpolitik auf allen Ebenen. Der freie zusammenschluss von
studentInnenschaften (fzs) unterstützt in den kommenden Tagen vier
große Protestveranstaltungen. Am Samstag, 19. Januar in Düsseldorf,
am Dienstag, 22. Januar in Heidelberg, am 25. Januar in Hannover und
am 26. Januar in Frankfurt machen Schülerinnen und Schüler,
Studierende und Gewerkschaften gegen die Bildungspolitik der
Landesregierungen mobil. fzs-Vorstand Regina Weber: „Ob in Baden-
Württemberg, Hessen, Niedersachsen oder Nordrhein-Westfalen: Der
Druck auf die Regierungen wird immer größer!“
In Hessen und Niedersachsen wird kurz vor den Landtagswahlen klar,
dass die derzeitige Bildungspolitik in eine Sackgasse führt. An
vielen Hochschulen lautet die Antwort auf die Gebühren: Boykott. In
Heidelberg startet der Boykott am Dienstag mit einer großen
Demonstration. „Die Regierungen behaupten, die Unterstützung der
Gebühren steige. Das ist schlicht falsch“, erklärt fzs-
Vorstandsmitglied Florian Hillebrand. In Nordrhein-Westfalen stoßen
die neu eingeführten Kopfnoten auf Widerstand. Hillebrand: „Schule
braucht einen ehrlichen Umgang zwischen Lehrenden und Lernenden.
Kopfnoten sind willkürliche Restriktionen.“
Die einzelnen Aktionen im Überblick
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19. Januar: Kopfnoten abschaffen! Demonstration in Düsseldorf
In ihrem neuen Schulgesetz führt die Landesregierung verplichtend
"Kopfnoten" ein. Diese Kopfnoten sollen die Fähigkeit von
Schülerinnen und Schülern in sechs Kategorien: Selbstständigkeit,
Leistungsbereitschaft, Zuverlässigkeit/Sorgfalt, Konfliktverhalten,
Kooperationsfähigkeit sowie Verantwortungsbereitschaft. Die Antwort
der LandesschülerInnenvertretung (LSV) ist treffsicher: "Kopfnoten
sind wie Pickel!" Die LSV spricht sich für eine Förderung des
direkteren Umgangs zwischen Lehrenden und Lernenden aus statt
weiterer "Druckmittel", die einen Wettkampf zwischen SchülerInnen
hervorrufen. Nicht nur die Argumentation ist durchdacht, auch der
Demo-Termin: Direkt nach der Zeugnisvergabe kocht die Wut auf die
Zeugnisse erst richtig hoch.
22. Januar: Boykott und Remmidemmi! Demonstration in Heidelberg
Der Boykott der Studiengebühren ist an vielen Hochschulen in vollem
Gange. Alle Befürchtungen der Studierenden haben sich bislang
bewahrheitet: Gebühren schrecken vom Studium ab, die Studieren müsse
immer mehr arbeiten. Die größte Lüge handelt von der allgemeinen
Zustimmung zu den Studiengebühren auf Seiten der Studierenden.
Heidelberg zeigt, dass das nicht wahr ist. Gegen Studiengebühren, für
Boykott und für die Absicherung der demokratischen Vertretung der
Studierenden gehen die Studierenden auf die Straße.
25. Januar: Studiengebühren kalt machen - die bildungspolitische
Talfahrt beenden! Demonstration in Hannover
Vor über zwei Jahren wurden die allgemeinen Studiengebühren in
Niedersachsen eingeführt und seit einem Jahr müssen alle Studierenden
Niedersachsens 500 Euro mehr pro Semester bezahlen. Die Verbesserung
an den Hochschulen ist gleich Null. Auch die anderen Bildungsbereiche
sehen schwarz aus. Im Bereich der vorschulischen und beruflichen
Bildung haben sich Gebühren bereits durchgesetzt. Diese Entwicklung
geht in die komplett falsche Richtung. Am 27. Januar ist in
Niedersachsen Landtagswahl.
26. Januar: Für Meinungsfreiheit und (kosten-)freie Bildung!
Protesttag in Frankfurt am Main
Am 26. Januar 2005 traf das Bundesverfassungsgericht die
Entscheidung: Das löchrige Studiengebührenverbot im
Hochschulrahmengesetz und die Verpflichtung zur Einführung einer
Verfassten Studierendenschaft seien nicht verfassungsgemäß. Drei
Jahre später steht das gesamte Hochschulrahmengesetz zur Diskussion,
Studiengebühren sind in vielen Bundesländern Realität - mit fatalen
Auswirkungen. Die Studierenden meiden die Länder mit Gebühren. Die
Wanderbewegungen in die gebührenfreien Länder zeigen: Studiengebühren
verändern das Sozialgefüge in der ganzen BRD. Der bundesweite
Aktionstag in Frankfurt fordert einen Tag vor den Landtagswahlen in
Hessen und Niedersachsen: Gebühren abschaffen und Mitspracherecht
stärken!
Weitere Informationen zu allen Aktionen: www.fzs.de/termine