[fzs-pressemitteilung] Studiengebühren jetzt abschaffen!
Florian Hillebrand
florian.hillebrand at gmx.de
Die Apr 8 11:36:13 CEST 2008
Studiengebühren jetzt abschaffen!
fzs unterstützt Rot/Grünen-Gesetzesentwurf zur Abschaffung der
Studiengebühren in Hessen
Berlin (fzs). Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften begrüßt
ausdrücklich die gestern vorgestellten Pläne der SPD- und
Grünen-Fraktion im hessischen Landtag zur Abschaffung der
Studiengebühren in Hessen. SPD und Grüne möchten zum nächsten
Wintersemester das Gebührensystem in Hessen kippen und einen enormen
Beitrag zur Chancengleichheit im Bildungssystem leisten. „Die Initiative
der beiden hessischen Parteien ist ein großer Schritt in die richtige
Richtung. Die Abschaffung der Studiengebühren war eine der zentralen
Wahlkampfversprechen und muss nun auch eingehalten werden“, fordert
Florian Hillebrand vom fzs-Vorstand. „In den letzten Tagen haben
Parteien in anderen Bundesländern bewiesen, dass Ihnen eine
Regierungsbeteiligung wichtiger ist als die Einhaltung der
Wahlkampfversprechen; wir sind sehr froh, dass es in Hessen positivere
Zeichen gibt.“
Nur ein Jahr nach der Einführung allgemeiner Studiengebühren in Hessen
steht das Gesetz also schon vor dem Aus. Die wichtigste
hochschulpolitische Forderung der Studierenden im Land kann also schon
bald in die Tat umgesetzt werden, wenn SPD, Grüne und die Linke nun auch
im Parlament der Abschaffung zustimmen. In der letzten Woche hat der fzs
die drei Landtagsfraktionen in Hessen in einem offenen Brief noch einmal
sehr deutlich aufgefordert, die Studiengebühren jetzt abzuschaffen. Dazu
Hillebrand: „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt um die Fehler der letzten
Landesregierung rückgängig zu machen. Schon ein Jahr nach der Einführung
der Gebühren ist klar, welche fatalen Konsequenzen sie für das
Bildungssystem haben und dass eine Abschaffung durch den vorliegenden
Gesetzesentwurf nun in die Tat umgesetzt werden muss“, freut sich
Florian Hillebrand über die aktuellen Entwicklungen.
Es gibt aber auch einen Kritikpunkt des studentischen Dachverbandes an
dem Konzept. Da auch die Studiengebühren für das Langzeitstudierende und
Studierende im Zweitstudium abgeschafft werden sollen, möchten die
Parteien den Hochschulen die Möglichkeit einräumen, Studierende „im
Extremfall“ exmatrikulieren zu können. Dazu erklärt Imke Buß, ebenfalls
Mitglied im fzs-Vorstand: „Diese Maßnahme ist für uns vollkommen
unverständlich und passt so gar nicht in den sonst so sinnvollen
Entwurf. Hier soll den Hochschulen ein weitestgehend willkürliches
Mittel zugesprochen werden, mit dem sie sich gewisser
Langzeitstudierender entledigen können. Das ist aus unserer Sicht ein
falscher Schritt, da hier gewisse Studierendengruppen extrem
benachteiligt werden.“
Insgesamt wünscht sich der studentische Dachverband jedoch eine rasche
Umsetzung der jetzigen Rot-Grünen Gesetzesvorlage.