PM: Studiengebühren in Bayern? - Recht auf Bildung in Gefahr!
Iris Kimizoglu
iris.kimizoglu at fzs.de
Fr Jan 29 12:34:18 CET 2021
Sehr geehrte Medienschaffende,
anbei finden sie eine Pressemitteilung des freien zusammenschluss von
student*innenschaften (fzs) und des Aktionsbündnis gegen Studiengebühren
(ABS) zur geplanten Einführung einer "umfassenden
Gebührenerhebungsmöglichkeit" für Hochschulen in Bayern.
Für *Rückfragen* steht ihnen Jonathan Dreusch, Mitglied im Vorstand des
fzs, zur Verfügung: 0157 72532231
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Seit Dezember 2020 kursiert das offizielle Eckpunktepapier der CSU für
eine Hochschulreform in Bayern. Kernidee ist, einen Strukturwandel hin
zu "unternehmerischen Hochschulen" zu begehen. Das bedeutet, dass die
Hochschulen zukünftig ihre Einnahmen vermehrt unabhängig von
Landesmitteln generieren sollen. Hierzu sollen Hochschulen eine
umfassende Gebührenerhebungsmöglichkeit übertragen bekommen.
*Fabian Dobmeier (Studentisches Senatsmitglied der HAW Landshut)*:
"Schon jetzt erhebt die Landesregierung in Bayern bei berufsbegleitenden
Studiengängen hohe Beiträge. Zukünftig sollen nun die Hochschulen
selbstständig und somit willkürlich bestimmen können, wofür sie in
welcher Höhe Gebühren erheben. Dabei ist alles denkbar - vom Sport- und
Medizintest, über die Anschaffung von Lehrmaterialien bis hin zur
Bücherleihe. Studierende müssen vor solcher Willkür geschützt werden.
Zudem widerspricht die Erhebung von Gebühren den Prinzipien des
lebenslangen Lernens und der Selbstentfaltung. Wir fordern, dass Bildung
als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden und entsprechend der
landeshoheitlichen Kompetenz der Länder von jenen finanziert wird."
*Nathalie Schäfer vom Aktionssbündnis gegen Bildungs- und
Studiengebühren (ABS)* bekräftigt die Kiritik: "Mit der Ankündigung
"umfassender Gebührenerhebungsmöglichkeit" der Hochschulen ist ein
Türöffner für Studiengebühren geschaffen worden." Auf das sogar
mitgelieferte Beispiel für rassistsiche Studiengebühren für
Nicht-Eu-Bürger*innen nach baden-würrtembergischen Vorbild meint
Schäfer: "Ein Angriff auf die freie Bildung einer partikularen Gruppe,
etwa Studierende aus nicht-EU-Staaten, ist ein Angriff auf die freie
Bildung aller!"
*
*
*Jonathan Dreusch (Vorstand des fzs)*: "In keinem anderen Industrieland
hängt der Bildungserfolgt so sehr von sozio-ökonomischen Faktoren ab wie
in Deutschland. Studiengebühren, seien es allgemeine, Verwaltungs- oder
sonstige Gebühren, werden diese Bildungsschere unweigerlich vergrößern.
Dass nun nach Baden-Württemberg, wo Studiengebühren für
Nicht-EU-Ausländer*innen und Zweitstudierende erhoben werden, nun auch
Bayern trotz des grundrechtlich verankerten Ziels der Chancengleichheit
jene soziale Selektion willentlich in Kauf nimmt, verdeutlicht den
gefährlichen Trend, dass die Länder im Bereich der Bildung ihrer
finanziellen Verantwortung nicht nachkommen wollen. Es ist zu
befürchten, dass in einigen Jahren eine Ausweitung der Gebühren auch auf
inländische Studierende erfolgt."
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m.: +49-170-8573399
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