PM: Frist oder Stirb? Wissenschaftszeitvertragsgesetz bleibt Befristungsmonster

fzs e.V. presse at fzs.de
Fr Dez 18 10:01:19 CET 2015


Frist oder Stirb? Wissenschaftszeitvertragsgesetz bleibt 
Befristungsmonster

Auf der gestrigen Bundestagssitzung wurde die Novellierung des 
Wissenschaftszeitvertragsgesetzes beschlossen. Die Studierenden hatten 
sich intensiv in den Prozess eingebracht, unter Anderem mit einer 
ausführlichen Stellungnahme 
(http://www.fzs.de/aktuelles/positionen/345815.html), einem gemeinsamen 
Brief vieler Studierendenverbände an die Bundestagsabgeordneten sowie 
einem studentischen Aktionstag am 1.12. zu prekären Arbeitsverhältnissen 
von Studierenden.

Ben Seel, Mitglied im Vorstand des fzs, kommentiert wie folgt:
"Das Gesetz wird die Situation leider kaum verbessern - Befristungen 
bleiben an Hochschulen Standard, die Tarifsperre entmündigt weiter 
Beschäftigte und es gibt noch nicht einmal Mindesbefristungszeiten. 
Unsere Hoffnung, dass sich zumindest in Sachen familienpolitischer 
Komponente und damit auch Gleichstellung noch etwas bewegen würde, wurde 
leider ebenfalls enttäuscht. Dennoch werden wir weiterhin gemeinsam mit 
Beschäftigten gegen das Befristungssystem ankämpfen. Denn eine 
Hochschule mit gesicherten Arbeitsverhältnissen ist möglich, wenn auch 
nur ohne ein Zeitvertragsgesetz.

Wir freuen uns, dass wir zumindest die Verschlechterungen im 
Gesetzentwurf abfedern konnten. Auf Druck der Studierenden hin wurde im 
Bundestagsausschuss die Höchstbefristung von vier Jahren für 
studentische Hilfskräfte, die viele ihren Job gekostet hätte, auf sechs 
Jahre angehoben. Hilfskräfte brauchen statt gesetzlicher Einschränkungen 
aber tarifliche Rechte, weshalb wir weiter die Kämpfe und Streiks von 
Studierenden zur Aufnahme in einen Tarifvertrag unterstützen."

Kontakt:
Ben Seel - ben.seel at fzs.de - 015120942563