[fzs-PM] Bitte Bildung! Auszubildende meutern gegen den Zwang zur ökonomischen Selbstverwertung

Presse fzs presse at fzs.de
Mo Sep 1 14:21:09 CEST 2014


Pressemitteilung des überparteilichen studentischen Dachverbandes fzs (freier zusammenschluss von studentInnenschaften)

Bitte Bildung! 
Auszubildende meutern gegen den Zwang zur ökonomischen Selbstverwertung

Heute beginnen in ganz Deutschland junge Menschen ihre Ausbildung oder Studium und stellen damit die Weichen für ihre berufliche Zukunft. Doch sind die Bedingungen von Lehre und Studium gegenwärtig vollkommen mangelhaft. Es fehlt an Bildungsmöglichkeiten, an Geld für die individuelle Existenzsicherung und an sinnvollen Lehrmethoden. Bildung wird nicht als Weg zu individueller Selbstbestimmung und gesellschaftlicher Teilhabe verstanden. Damit verschwindet jedoch genau das, was Bildung eigentlich sein sollte.

„In der gegenwärtigen Gesellschaftsform gelten berufliche Bildung und Studium vor allem als Investitionsmittel in einen Standort“, analysierte Danielle Lichere und führt weiter aus: „Die Individuen verkommen dabei zu bloßen Objekten. Eine solche Politik passt zu der trostlosen Situation, in die viele junge Menschen heute geraten.“

„Es lässt sich nicht leugnen, dass ein großer Teil junger Menschen keine sinnvollen Ausbildungsmöglichkeiten findet. So haben 2012 nur zweidrittel der Interessierten überhaupt eine berufliche Ausbildung gefunden“, konstatiert Daniel Gaittet und erläutert: „Dieses düstere Verhältnis spiegelt sich in den Ausschlussmechanismen der Hochschulen. Denn Vielen bleibt ihr Wunschstudium verwehrt, obwohl das Verfassungsgericht bereits 1972 in einem Grundsatzurteil dazu aufgefordert hat, genügend Studienmöglichkeiten zu schaffen. Dem sind Bund und Länder bislang nicht nachgekommen.“

„Wer das Glück hat formal an einem Bildungsangebot teilhaben zu dürfen, scheitert schnell am finanziellen Rahmen. Der Ausbildungsreport der DGB-Jugend aus dem letzten Jahr hat gezeigt, dass das durchschnittliche Einkommen von Auszubildenden unter dem Schnitt der tariflichen Regelungen liegt“, bemerkt Isabella Albert und ergänzt: „Die Lebenssituation vieler Studierender gestaltet sich ähnlich prekär. Selbst der BAföG-Höchstsatz ist nicht auf die Lebenshaltungskosten abgestimmt. Wer keine Unterstützung von Menschen aus dem privaten Umfeld bekommt oder zusätzlich zum Studium arbeitet, kann unter diesen Umständen kaum überleben. Ausbildungsabbrüche werden so zur Regel.“

„Ausschlüsse sind allerdings keine reinen Betriebsfehler im System“, erkennt Sandro Philippi und erklärt: „Unter gegenwärtigen Verhältnissen dient Bildung als Selektionsmittel, um Zugangsmöglichkeiten zu gesellschaftlichen Ressourcen zu regulieren. Daher stehen die verschiedenen Bildungswege auch in Konkurrenz zu einander. Mal wird die berufliche Bildung abgewertet. Mal wird sie aufgewertet. Je nach dem welches Kosten-Nutzen-Kalkül in der jeweiligen staatlichen Investitionsstrategie angelegt wird. Würde es um Bildung gehen, wäre Selbstbestimmung und Partizipation das Ziel. Dann würden die Lernenden auch über Inhalte und Bedingungen ihrer Bildung entscheiden können. Unter den gegebenen Verhältnissen ist dies nicht möglich. Daher treten wir für eine Gesellschaft ein, in der sich Bildungsinstitutionen an den Bedürfnissen der Menschen und nicht des Marktes orientieren.“

Direktlink zu dieser Pressemitteilung: http://www.fzs.de/aktuelles/presse/326130.html
--
Der neue Vorstand steht unter den angegebenen Kontakten zur Verfügung:

Sandro Philippi: sandro.philippi at fzs.de 
Mobil: +49(0)178 2324494
Bundesländer: Bayern, Hessen, Niedersachsen, Baden-Württemberg 

Isabella Albert: isabella.albert at fzs.de
Bundesländer: Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Schleswig Holstein, Thüringen

Daniel Gaittet: daniel.gaittet at fzs.de
Bundesländer: Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt

Danielle Lichères: danielle.lichere at fzs.de
Bundesländer: Baden-Würrtemberg, Bremen, Hamburg, Rheinland-Pfalz, Saarland
Wöhlertstr. 19
D-10115 Berlin
http://www.fzs.de
Tel +49-3027874094
Fax +49-3027874096

freier zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) e.V.
Vorstand: Daniel Gaittet, Danielle Lichère, Isabella Albert, Sandro Philippi
Adresse: Wöhlertstraße 19, D-10115 Berlin, http://www.fzs.de
Registernummer: VR 25220 B, Amtsgericht B-Charlottenburg
Tel: +49 (0) 30 2787 40 94 / Fax: +49 (0) 30 2787 40 96

Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) e.V. ist der
überparteiliche Dachverband von Studierendenschaften in der BRD. Mit rund 90
Mitgliedern vertritt der fzs etwa eine Million Studierende. Der fzs ist
Mitglied im europäischen Studierendendachverband European Students' Union
(ESU) und in der International Union of Students (IUS). 
Informationen zum Presseverteiler: http://lists.fzs.de/mailman/listinfo/presseverteiler

Wenn Sie keine Mail mehr erhalten wollen, benutzen Sie folgenden Link: mailto:presseverteiler-request at lists.fzs.de?subject=unsubscribe

Informationen zum Presseverteiler: http://lists.fzs.de/mailman/listinfo/presseverteiler

Wenn Sie keine Mail mehr erhalten wollen, benutzen Sie folgenden Link: mailto:presseverteiler-request at lists.fzs.de?subject=unsubscribe

-------------- nächster Teil --------------
Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt...
URL: http://lists.fzs.de/pipermail/presseverteiler/attachments/20140901/4074fe94/attachment.htm