PM: BAföG-Reform: Danke für nichts!
fzs e.V.
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Fr Dez 19 12:01:46 CET 2014
// Bundesrat winkt BAföG-Reform durch
// Forderungen des BAföG-Bündnisses bleiben aktuell
19. Dezember 2014: Gerade hat der Bundesrat über die von der
Bundesregierung initiierte 25. Novellierung des
Bundesausbildungsförderungsgesetzes (BAföG) entschieden. Das
BAföG-Bündnis kritisiert, dass die geplanten Erhöhungen nicht nur viel
zu gering sind und zu spät kommen, sondern auch, dass notwendige
strukturelle Änderungen ausbleiben.
Philipp Breder, Mitglied im Bundesvorstand der Juso-Hochschulgruppen
erläutert für das Bündnis: "Die von der Bundesregierung viel beschworene
Erhöhung der Bedarfssätze und Freibeträge wird bei ihrem Inkrafttreten
2016 nicht ausreichen, um den gestiegenen Bedarf seit der letzten Reform
abzudecken. Außerdem sind die aktuellen Bedarfssätze heute schon weit
entfernt vom realen Bedarf der Studierenden und Schüler*innen, die von
BAföG-Zahlungen abhängig sind. Bis 2016 wird eine gesamte
Studierendengeneration ihr Studium beenden, ohne je eine BAföG-Erhöhung
erlebt zu haben. Hinzu kommt, dass in den nächsten zwei Jahren
zehntausende Studierende und Schüler*innen aus dem BAföG herausfallen
werden. Eine bedarfsdeckende Reform, die die Betroffenen nicht auf dem
Trockenen sitzen lässt, sieht für uns anders aus. Deshalb fordern wir
nach wie vor eine einmalige sofortige Erhöhung der Bedarfssätze und
Freibeträge um 10 Prozent und eine gesetzlich festgeschriebene
automatische Anpassung der Bedarfssätze und Freibeträge".
Isabella Albert, Vorstandsmitglied im freien zusammenschlusses von
studentInnenschaften (fzs) fügt hinzu: "Nicht nur die Erhöhungen fallen
viel zu gering aus, die Bundesregierung hat es auch unterlassen,
überfällige strukturelle Änderungen am BAföG vorzunehmen. So ist das
BAföG weiterhin strikt an das Einhalten der Regelstudienzeit gekoppelt.
Die Regelstudienzeit ist jedoch ein Konstrukt, das an der
Lebenswirklichkeit vorbei geht. Studierende, die auf Zuverdienst
angewiesen sind, die sich neben ihrem Studium ehrenamtlich engagieren
oder Pflegeaufgaben nachgehen, werden strukturell benachteiligt.
Überdies hält die Bundesregierung an einer festen Altersgrenze und an
der Nichtförderfähigkeit des Teilzeitstudiums fest. Dadurch werden vor
allem Menschen mit einer beruflichen Vorqualifizierung ausgeschlossen
und eine echte Breitenförderung wird verhindert. Wir werden uns für eine
Anpassung des BAföGs an die Lebensrealität der Studierenden und die
Möglichkeit eines selbstbestimmten Studiums starkmachen".
Das BAföG Bündnis setzt sich zusammen aus Campusgrün, DGB Jugend,
freier zusammenschlusses von studentInnenschaften, GEW,
GEW-Bundesausschuss der Studentinnen und Studenten, IG Metall,
Juso-Hochschulgruppen, Die Linke.SDS, ver.di BAG Studierende,
Bundeskollektiv der Stipendiat*innen der Hans-Böckler-Stiftung, Bildung
braucht… Bündnis. Das Bündnis tritt für eine umfassende BAföG-Reform
ein. Das bedeutet mindestens: Die regelmäßige, automatische und
bedarfsdeckende Anpassung der Bedarfssätze und Freibeträge. Die
Anpassung des BAföG an die Lebensrealität der Studierenden sowie die
Rückbesinnung auf das Konzept des Vollzuschusses.
Mehr Informationen zum Bündnis finden sie auf: www.bafoegbuendnis.de
Kontakt:
Philipp Breder
philipp.breder at jusohochschulgruppen.de
Mobil: 0176 64973689
Isabella Albert
isabella.albert at fzs.de
Mobil: 0178 2859741