[fzs-pressemitteilung] fzs, PM vom 01.09.2011: Amtswechsel - Studentischer Dachverband hat neuen Vorstand

Torsten Rekewitz, fzs torsten.rekewitz at fzs.de
Do Sep 1 12:56:32 CEST 2011


Sehr geehrte Damen und Herren,

beigefügt übersende ich Ihnen eine Pressemitteilung des fzs (freier
zusammenschluss von studentInnenschaften) e.V. vom heutigen Tage, die Sie
gerne im Rahmen Ihrer redaktionellen Berichterstattung verwenden können. Für
Rückfragen, weitere Statements und Interviews stehen wir Ihnen darüber
hinaus selbstverständlich jederzeit gerne zur Verfügung!

Mit den besten Grüßen aus Berlin,

Torsten Rekewitz.
Vorstand.


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Amtswechsel - Studentischer Dachverband hat neuen Vorstand

Berlin (fzs). Der im August gewählte Vorstand des freien zusammenschlusses
von studentInnenschaften (fzs) tritt heute, am 1. September 2011, seine
Amtszeit an. Der vierköpfige Vorstand besteht aus Christin Eisenbrandt
(Kassel), Erik Marquardt (Berlin), Salome Adam (Leipzig) und Torsten
Rekewitz (Köln). "Wir haben direkt im Anschluss an die Mitgliederversammlung
angefangen, über unsere Pläne und Ziele im kommenden Jahr zu sprechen und
somit einen Grundstein für unser Arbeit gelegt", so Christin Eisenbrandt. 

Der neue fzs-Vorstand hat sich bereits erste inhaltliche Schwerpunkte
gesetzt. "Überfüllte und unterfinanzierte Hochschulen,
Studienplatzknappheit, Zwangsexmatrikulationen - die Situationen an
deutschen Hochschulen wird für Studierende immer komplizierter.", resümiert
Salome Adam. "Bei diesen Themen ist eine starke studentische
Interessenvertretung in den Hochschulen, den Ländern und auf Bundesebene
sehr wichtig, wenn wir den massiven Problemen entgegenwirken wollen.", sagt
Erik Marquardt.

Des Weiteren sind die Fortsetzung des Kampfes gegen Studiengebühren in
Bayern und Niedersachsen, sowie Dank des Regierungswechsels im Süden der BRD
die Einführung der Verfassten Studierendenschaften in Baden-Württemberg
wichtige Themen. Studierende sind der ausschlaggebende Teil des
demokratischen und pluralistischen Systems an jeder Hochschule. Daher muss
es eine Selbstverständlichkeit sein, dass ihr Recht auf Vertretung ihrer
eigenen Interessen und das Organisieren in einer geregelten
Studierendenschaft als primäres Instrument angesehen wird. Dieses Recht wird
den Studierenden in Baden-Württemberg bald zuteil. Diesen Prozess zu
begleiten und zu unterstützen wird ganz elementar und ausschlaggebend für
die vier neuen Vorstandsmitglieder werden, stimmen die vier gemeinschaftlich
zu.

Torsten Rekewitz ergänzt: "Bildung ist ein öffentliches Gut und muss
dementsprechend finanziert werden. Wir lehnen daher Studiengebühren in
jeglicher Form ab, da sie sozial selektieren. Ferner wird sich der neue
Vorstand verschärft gegen das Deutschlandstipendium einsetzen und für einen
kompromisslosen Ausbau des BAföG eintreten."
 
Die Frauen- und Geschlechterpolitik muss in der politischen Diskussion ein
zentraler Punkt sein und bleiben. Gestern hat die rot-grüne
NRW-Landesregierung bekannt gegeben, dass sie bei der Novellierung des
Hochschulgesetzes, eine Akademiker*innenquote einführen möchte. "Das ist ein
interessanter Ansatz und ein erster Anfang um eine Gleichberechtigung im
wissenschaftlichen Bereich zu erreichen und somit den Frauenanteil nicht nur
in Wissenschaft und Lehre zu fördern", so Eisenbrandt. Das darf jedoch kein
Freifahrtsschein werden. Zum Thema gleichberechtigter Hochschulzugang muss
noch einiges getan werden. Adam ergänzt kritisch, "Studierende mit Kind oder
auch Studierende mit besonderen Bedürfnisse haben längst noch nicht die
Möglichkeit, zu gleichen Teilen am Uni-Leben zu partizipieren, weil eine
familiengerechte und barrierefreie Hochschule noch längst nicht
selbstverständlich ist."

"Klar ist hier ein grundlegender Formatierungsfehler im Bologna Prozesses zu
erkennen. Dem Geiste genau dessen entspricht es schon lange nicht“, sind
sich die vier neuen Vorstände einig. Die immanente Begleitung des
Bologna-Prozesses ist weiterhin einer der originären Aufgaben, für die sich
der neu gewählte Vorstand selbsterklärend einsetzen wird. Studiengänge
müssen studierbar gestaltet werden und bleiben daher per se ein ganz
grundlegender Aspekt. Marquardt ergänzt "Es ist falsch einfach eine Rückkehr
zum Diplom zu fordern, nur weil das Bachelor- / Mastersystem momentan
miserabel ausgestaltet ist. Die Reform könnte, wenn sie denn ordentlich
durchgeführt würde, den Studierenden Vorteile bieten. Wir müssen uns jedoch
als hochschulpolitische Akteur*innen in diesen Diskussionen stärker
einmischen und nicht den anderen das Feld überlassen.“, so Marquardt
abschließend.