[fzs-pressemitteilung] Keine Gebühren für Bildung
Florian Kaiser
florian.kaiser at fzs.de
Mi Mai 19 10:28:25 CEST 2010
Keine Gebühren für Bildung
Studentischer Dachverband lehnt Bestrebungen der saarländischen
Regierung ab
Berlin (fzs). Der Landtag in Saarbrücken behandelt am 19. Mai 2010 zum
ersten Mal die Änderung des saarländischen Hochschulgebührengesetzes.
Wie schon im Koalitionsvertrag von CDU, FDP und Grünen geplant ist,
sollen allgemeine Studiengebühren abgeschafft und stattdessen
Langzeit- und Zweitstudiumsgebühren eingeführt werden.
„Es ist begrüßenswert, dass die saarländische Landesregierung
allgemeine Studiengebühren abschafft. Allerdings ist die geplante
Einführung von Langzeit- und Zweitstudiumsgebühren aufs Schärfste zu
kritisieren und abzulehnen“, erklärt Juliane Knörr, Vorstandsmitglied
im freien zusammenschluss von StudentInnenschaften. Die Gebühren für
das „Langzeitstudium“ sollen nach Ablauf der Regelstudienzeit und vier
zusätzlichen Semestern bis zu 400 Euro betragen. Für ein Zweitstudium
ist geplant von Beginn an 400 Euro zu erheben.
„Langzeit- und Zweitstudiengebühren verschärfen die soziale Selektion
extrem“, stellt Florian Kaiser, ebenfalls Vorstandsmitglied im
studentischen Dachverband fest. StudentInnen, die auf eine
Erwerbstätigkeit angewiesen sind und deshalb länger studieren müssen,
werden so systematisch benachteiligt. Die Folge ist, dass Bildung nur
noch für StudentInnen aus finanziell starken Familien ohne Probleme
zugänglich ist. Diese Entwicklung zeigt sich aber nicht nur im
Saarland, sondern ist auch Bundesweit ein Problem. Kaiser ergänzt
dazu: „So wird der Ausbau der sozialen Selektion auch auf Bundesebene
durch die „bürgerliche Mitte“ vorangetrieben, wie beispielsweise das
geplante Nationale Stipendiengesetz zeigt.“
„Das Recht auf Bildung stellt ein Menschenrecht dar“, macht Knörr
deutlich und führt fort: „Dieses Menschenrecht wird durch die
Bestrebungen des saarländischen Landtages massiv in Frage gestellt und
verletzt.“ Der studentische Dachverband lehntBildungsgebühren in
jeglicher Form ab und fordert den saarländischen Landtag dazu auf, das
Hochschulgebührengesetz nicht zu novellieren, sondern abzuschaffen.
Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften ruft alle
StudentInnen auf, sich gegen Bildungsgebühren zur Wehr zu setzen.